Die Kirche habe vielen lesbischen und schwulen Menschen das Leben schwer gemacht, so Marx am Sonntag. Er forderte, „dass man sehen muss, welche Verletzungen wir angerichtet haben“. „Sorry“, sagte er in Anlehnung an ein Interview, das er vor einigen Jahren in Irland zu dem Thema gegeben hatte.
Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.
„Wir sind Kirche“: Zeichen einer Wende
Alle Beziehungen, die dem „Primat der Liebe“ folgten, könnten „von Gott angenommen werden“, betonte Marx. „Und wir meinen, wir könnten dirigieren und genau bestimmen“, wer wem sagen dürfe: „Ich liebe Dich.“ Er wünsche sich „eine inklusive Kirche, eine Kirche, die einschließt“. „Auch ich hätte mir vor 20 Jahren, vielleicht auch vor 15 Jahren, nicht vorstellen können, mit Ihnen hier zu sein“, sagte Marx. Er freue sich, dass sich das geändert hat, „dass wir nicht stehen bleiben“.
Die katholische Reformbewegung „Wir sind Kirche“ sieht in der Feier mit Marx das „Zeichen einer Wende zur Regenbogenpastoral“ und eine „neue, offenere Haltung zur Homosexualität und zu LSBTIQ“, sagte „Wir sind Kirche“-Sprecher Christian Weisner. LSBTIQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, intergeschlechtliche und queere Menschen.