Rom

Porträt Franz von Assisis erhält Sonderausstellung

Ein Porträt des Heiligen Franz von Assisi aus der Feder des spanischen Malers Francisco de Zurbaran (1598–1664) ist in den kommenden Wochen in einer Sonderausstellung in Rom zu sehen.

Erstmals werde der Maler im Dialog mit den großen Meistern Michelangelo Caravaggio (1571–1610) und Diego Velazquez (1599–1660) ausgestellt, erklärte die Kuratorin Federica Papi dieser Tage bei der Vorstellung der Schau in den Kapitolinischen Museen. Caravaggio und Velazquez seien „entscheidende Referenzpunkte“ für Zurbaran gewesen, so Papi.

Die drei verbinde die besondere Maltechnik, das Spiel mit Licht und Schatten. „Für sie war es auch ein Symbol des Überirdischen.“ Zu sehen sind die insgesamt vier ins Scheinwerferlicht gerückten Gemälde bis 15. Mai. Zurbaran gilt als ein wichtiger Vertreter des „Goldenen Zeitalters“, Siglo de Oro. Er malte vorrangig sakrale Kunst, viele Andachtsbilder. Ein besonderes Augenmerk galt dem Heiligen aus Assisi, den er im Laufe seiner Karriere immer wieder darstellte.

„Maler der Mönche“

Andere Protagonisten seiner Arbeiten sind etwa der Evangelist Johannes, die Heiligen Margareta und Casilda und der Apostel Andreas. Oftmals wurde Zurbaran als „Maler der Mönche“ bezeichnet. Später erhielt er für seine mystisch-metaphysischen Gemälde den Beinamen „Caravaggio von Spanien“.

Der heilige Franz von Assisi, Gemälde von Francisco de Zurbaran, ca. 1658
Pulic Domain/Wikipedia
Der heilige Franz von Assisi, Gemälde von Francisco de Zurbaran, ca. 1658

Seine nun in Rom gezeigte Darstellung Franz von Assisis ist eine Leihgabe aus dem Art Museum im US-amerikanischen Saint Louis. Ursprünglich war das Gemälde Teil eines Altarbildes, das in einer Karmeliterkirche in spanischem Sevilla aufbewahrt wurde. In beiden Ländern genießt der Maler deutlich mehr Ansehen, als in anderen europäischen Ländern. Sevilla war lange Zeit Schaffensort von Zurbaran. Hier traf er unter anderen Velazquez.

Versunken in die Betrachtung des Todes

Zu sehen ist Franz von Assisi stehend, barfuß und in charakteristischer Kapuzinerkutte. In seinen Händen hält er einen Schädel. Ein typisches Barockmotiv als Anspielung auf das sogenannte Memento mori, das Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit. Franz scheint versunken in die Betrachtung des Todes. Die Formsprache ist geometrisch und streng. Der Lichteinfall ist härter, weniger lieblich als bei Caravaggio.

Die beiden neben dem Porträt hängenden Malereien des Italieners scheinen verspielter. Auf dem einen Gemälde ist die Wahrsagerin zu sehen, die den wohlhabenden Burschen neben sich von ihren Diensten überzeugen möchte. Das zweite Caravaggio-Gemälde ist eine Darstellung von Johannes dem Täufer als Knabe mit Widder.

Fokus auf Licht und Schatten

Der nackte Bub wird darauf in einem weichen Licht in Szene gesetzt. Der Vergleich der Künstler fokussiere sich nicht auf das Motiv, sondern auf die Verwendung von Licht und Schatten, so Ausstellungskuratorin Papi.

Das vierte Gemälde, die Arbeit von Velazquez, ist zwar ebenfalls ein Porträt, aber weit entfernt von sakraler Kunst. Auch die Einarbeitung von Licht und Schatten ist subtiler. Es ist das Abbild des Agenten und Vertrauten von Velazquez, Juan de Cordoba. Dieser begleitete ihn vor allem während seines zweiten Aufenthalts in Rom von 1649 bis 1651. Der hagere, bärtige Mann blickt den Betrachter mit ernster Miene in die Augen.