Frauen in hohen Ämtern

Kirchenvertreterinnen begrüßen Kurienreform

Kirchenvertreterinnen in Österreich begrüßen die jüngst angekündigte Kurienreform im Vatikan. Die am Wochenende vorgestellte neue Kurienordnung schließt Laien beiderlei Geschlechts nicht von Ämtern in bestimmten Behörden aus.

Namentlich Frauen in Leitungspositionen der Erzdiözese Salzburg, Seelsorgeamtsleiterin Lucia Greiner und Ordinariatskanzlerin Elisabeth Kandler-Mayr, haben in der aktuellen Ausgabe des „Rupertusblattes“ darauf hingewiesen, dass das von Papst Franziskus forcierte Prinzip, dass Taufe und nicht Geschlecht Grundlage für strukturelle und personelle Weichenstellungen ist, auch Folgen für die Ortskirchen hat.

Laut Greiner werden Personen des geweihten Lebens – also Bischöfe, Priester und Diakone – ebenso wie Laien in den Dienst der Verkündigung des Evangeliums gerufen, „auch in leitender Funktion, wenn die persönliche Eignung und die Professionalität passen“. Das biete gerade qualifizierten Frauen neue Chancen.

„Taufe zählt, nicht das Geschlecht“

„Ordensleute wie Laien sind Männer und Frauen. Die Taufe zählt als Grundlage, und nicht das Geschlecht“, wies die Seelsorgeamtsleiterin hin. Sie könnten dem Fachbereich und den Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden. Die bei der Kurienreform ebenfalls vorgesehene zeitliche Begrenzung „stärkt die Funktion vor der Position“, so Greiner. „Das kann die Wirksamkeit steigern.“

Auch auf der Ebene der Ortskirchen werde die Kurienreform Anstoß sein, „Strukturen sowohl territorial wie zentral neu zu ordnen“. Wie das bisher Gewachsene dem Auftrag dient, das Evangelium unter die Leute zu bringen, werde dabei entscheidend, sagte Greiner. Bewährtes werde bleiben, Organe könnten gebündelt und Schwerpunkte gesetzt werden. „Damit können Strukturen neue Kraft gewinnen.“

„Als Geschwister unterwegs“

Ordinariatskanzlerin Kandler-Mayr sieht mit der Kurienreform Änderungen in kirchlichen Leitungsstrukturen fortgeschrieben, die bereits in den vergangenen Jahren vorgezeichnet wurden. „Alle Leitungsfragen müssen wieder neu im Sinne des Evangeliums überdacht und dem Anspruch gerecht werden, dass wir in der Nachfolge Christi als Geschwister unterwegs sind.“ Kandler-Mayr rechnet mit einer relativ raschen Umsetzung, wenn man geeignete Personen für die Mitarbeit ansprechen kann.

Auf der Ebene der Ortskirchen werden nach den Worten der Ordinariatskanzlerin alle Bestrebungen gestärkt, „die bereits auf die Entwicklungen der Gesellschaft in den letzten Jahren reagierten und Ideen für neuere Strukturen unter Einbezug von Frauen und Männern suchten“. Beim Augenmerk auf die jeweilige Qualifikation für ein bestimmtes Amt sei aber auch der Blick auf die Einheit in der Kirche wichtig.