Diplomatie

Parolin: Papst-Kyrill-Treffen nicht ausgeschlossen

Ein Treffen zwischen Papst Franziskus und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. im Libanon ist nicht ausgeschlossen. Das bestätigte der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin laut der italienischen Zeitung „La Stampa“ (Freitagausgabe).

Es gebe verschiedene Möglichkeiten, noch sei nichts entschieden, erklärte der vatikanische Chefdiplomat. „Es wird daran gearbeitet.“ Für eine mögliche zweite Zusammenkunft von Franziskus und Kyrill I. sei wie beim ersten Treffen ein „neutrales Terrain“ Bedingung, so Parolin weiter. Vor wenigen Tagen hatte der libanesische Präsident einen Besuch des Papstes im Juni angekündigt. Der Vatikan hat die Reise bisher nicht offiziell bestätigt.

Ausgangspunkt der Fragen war eine mögliche Papstreise in die Ukraine, für die, laut Parolin, die Beziehungen zur russisch-orthodoxen Kirche berücksichtigt werden müssen. Die Situation sei äußerst heikel, so der Kardinalstaatssekretär. Bei einer möglichen Kiew-Reise gehe es darum, ob sie zur Beendigung des Krieges beitragen könne. In der Zwischenzeit sei denkbar, dass der vatikanische Außenminister, Erzbischof Paul Richard Gallagher, zeitnah nach Kiew reise.

Papst Franziskus und Patriarch Kyrill I. 2016 in Kuba
APA/AP/Gregorio Borgia
2016 fand das historische erste Treffen eines römisch-katholischen Papstes mit dem Patriarchen von Moskau statt

2016 historisches erstes Treffen auf Kuba

2016 waren Papst Franziskus und Patriarch Kyrill auf Kuba zum historisch ersten Treffen zwischen einem Papst und einem Moskauer Patriarchen zusammengekommen. Initiativen für ein weiteres Treffen betonten Vatikan und Moskau bereits mehrfach. Zuletzt hatte Franziskus auf dem Rückflug seiner Maltareise am ersten Aprilwochenende erklärt, dass an einem Treffen mit Kyrill gearbeitet werde, „voraussichtlich im Nahen Osten“.