Klima

Papst: Erde wird unbewohnbar für unsere Kinder

Papst Franziskus hat erneut das Thema Klimaschutz angemahnt: „Wenn es so weitergeht wie bisher, werden unsere Kinder nicht mehr auf unserem Planeten leben können“.

Er äußerte sich bei einem Gespräch mit Mitgliedern des Jesuiten-Ordens Anfang April auf Malta, das der „Osservatore Romano“ jetzt veröffentlicht hat. Sich nicht um das Klima zu kümmern, sei eine „Sünde gegen Gottes Geschenk, die Schöpfung“.

Bei seinen Auslandsreisen pflegt sich Franziskus mit einer Gruppe örtlicher Jesuiten zu treffen, seines eigenen Ordens. Bei den eher locker gehaltenen Gesprächen geht der Papst auf Fragen der Ordensleute ein. Diese Gespräche werden einige Zeit später vom Chefredakteur der Jesuiten-Zeitschrift „Civilta Cattolica“, Antonio Spadaro, veröffentlicht. Die Vatikan-Zeitung „Osservatore Romano“ übernahm das Gespräch in ihre Ausgabe.

Papst Franziskus
APA/AFP/Andreas Solaro
Papst Franziskus trifft sich auf seinen Auslandsreisen immer mit einer Gruppe örtlicher Jesuiten. Dabei kommen unterschiedliche Themen und Fragen zur Sprache.

In dem Gespräch forderte der Papst von Europa mehr gemeinsame Verantwortung für Migranten. Wenn Flüchtende im Mittelmeer ertrinken oder sofort zurückgeführt würden, sei dies eine „Schande für die Menschlichkeit“. Das Problem sei, dass keine Einigkeit in Europa herrsche und die Lage besonders für Erstaufnahmeländer nicht einfach sei.

„Hört auf, ihre Hemden zu bügeln“

In Malta sprach Papst Franziskus mit den Jesuiten demnach auch darüber, dass sich junge Menschen angemessen mit ihrer kirchlichen Berufung auseinandersetzen sollen. „Ich würde den Müttern dieser 35-Jährigen, die immer noch zu Hause wohnen, sagen, sie sollen aufhören, ihre Hemden zu bügeln!“, meinte er im Gespräch.

Wenn junge Menschen noch lange bei ihren Eltern wohnten, gebe es das Risiko, dass sie sich nicht ausreichend mit dem Thema Berufung auseinandersetzten. Doch genau das sei bei geistlichen Berufen wichtig, betonte der Papst. Bewerberzahlen gingen aus verschiedenen Gründen zurück. Trotzdem müsse auf Qualität geachtet werden: „Demut, Dienst und Authentizität“.

An den Rückgang bei geistlichen Berufungen selbst müsse man sich gewöhnen und trotzdem kreativ bleiben, sagte Franziskus. Allerdings sei es schrecklich, wenn etwa Ordensgemeinschaften aus Europa in andere Länder gingen, um von dort Mitglieder „nach Europa zu importieren“.

„Seid normale Burschen“

Auch für Priesterseminaristen hatte der Papst eine Botschaft: „Seid normale Menschen, ohne euch einzubilden, ihr wäret ‚große Apostel‘ oder ‚Frömmler‘“, sagte Franziskus bei der Begegnung in Malta. „Seid normale Burschen, die in der Lage sind, Entscheidungen über ihr Leben auf der Straße zu treffen“, forderte er anwesende Studenten auf. Besonders ärgere ihn „die Heuchelei einiger Vorgesetzter“.

Heuchelei als Führungsinstrument sei schrecklich, unterstrich der Papst. Probleme dürften nicht kaschiert, sondern müssten angesprochen werden. Daher sollten Vorgesetzte sich „daran gewöhnen, ein Enfant terrible zu haben. Man muss geduldig sein und sie korrigieren, aber oft sind sie wirklich gut“, sagte Franziskus. Junge Menschen dürften niemals genormt werden. Jeder junge Mensch sei ein Unikat. Leider habe man viele in eine Schablone gepresst und so gebrochen.