Papst Franziskus bei der ersten Generalaudienz nach zwei Jahren auf dem Petersplatz
Reuters/Remo Casilli
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Vatikan

Erstmals nach zwei Jahren: Papst-Audienz auf Petersplatz

Erstmals seit zwei Jahren hat Papst Franziskus am Mittwoch wieder eine Generalaudienz auf dem Petersplatz abgehalten. Dabei betete er für den Frieden und dankte denjenigen, die ukrainische Flüchtlinge aufnehmen.

Einige Tausend Gläubige versammelten sich dazu wie vor Beginn der Pandemie auf dem Platz vor der vatikanischen Basilika. Franziskus begrüßte die Teilnehmer an der wöchentlichen Pilgeraudienz zu Beginn auch wieder von seinem Papamobil aus, mit dem er über den Petersplatz gefahren wurde.

„Wir beten gleichzeitig für den Frieden und für den Trost aller Familien, die unter den Kriegen in der Welt leiden“, so das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, der Pilgerinnen und Pilger aus mehreren Ländern begrüßte.

„Dankbar für Barmherzigkeit“

Bei seiner Begrüßung der polnischen Pilger und Pilgerinnen sagte der Papst: „Ich bin Ihnen besonders dankbar für Ihre Barmherzigkeit gegenüber so vielen Flüchtlingen aus der Ukraine, die in Polen offene Türen und großzügige Herzen gefunden haben. Möge Gott Sie für Ihre Güte belohnen.“

Papst Franziskus bei der ersten Generalaudienz nach zwei Jahren auf dem Petersplatz
Reuters/Remo Casilli

„Liebe an Ältere zurückgeben“

Der Papst rief die Gläubigen auf, sich um ältere Menschen zu kümmern. „Wir haben die Liebe der Eltern, der Großeltern empfangen, jetzt geben wir diese Liebe an die Älteren, an die Großeltern zurück. Die Ehrung von Vätern und Müttern, die Ehrung älterer Menschen, ist die Anerkennung ihrer Würde“, sagte Papst Franziskus bei der Generalaudienz.

Er verurteilte Gewalt und Aggressionen gegen ältere Menschen. Das könne zu Hause passieren, im Pflegeheim, im Berufsleben oder gar auf offener Straße, klagte der 85-Jährige. Es sei schlimm, wenn einer Person ihre Schwäche vorgeworfen und sie dafür bestraft werde, so als sei Schwäche ein Fehler.

Franziskus mahnte, dass ältere Menschen niemals als störend oder lästig betrachtet werden dürften. Dabei gehe es nicht nur um den eigenen Vater und die eigene Mutter, es gehe um alle Generationen. Die Liebe zum Leben in allen Phasen, von der Empfängnis bis zum natürlichen Ende, müsse immer gelebt werden. „Bitte, bitte, sorgt für die älteren Menschen. Auch wenn sie Probleme haben mit dem Kopf. Denn sie sind die Präsenz der Geschichte“, so der Papst.

Zuletzt im Februar 2020

Zuletzt hatte es Ende Februar 2020 eine Generalaudienz mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz gegeben. In der Folge fand monatelang nur eine wöchentliche Videoansprache von Franziskus ohne Gläubige vor Ort statt. Später wurde die wöchentliche Pilgeraudienz zunächst in kleinerem Rahmen im Damasushof des Apostolischen Palasts und seit August 2021 wieder in der großen Audienzhalle im Vatikan abgehalten.