Der Fastenmonat ist eine der „fünf Säulen“ des Islam und damit eine religiöse Pflicht. Etwa vier Wochen lang darf tagsüber weder gegessen noch getrunken werden. Viele stehen deswegen auf, bevor die Sonne aufgeht. Mitten in der Nacht wird gefrühstückt, dann legt man sich noch einmal schlafen.
Bei schwerer Arbeit oder unumgänglichen Situationen gibt es für das Fasten auch Ersatzhandlungen – zum Beispiel Spenden und das Nachholen des Fastens zu einem passenderen Zeitpunkt. Kranke Menschen, stillende und menstruierende Frauen und kleine Kinder sollen gar nicht fasten.
Verzicht und Rückbesinnung
Auch auf Rauchen und Sex soll verzichtet werden. Es geht aber nicht nur um Verzicht, sondern um eine innere Einkehr, ein Überdenken der Lebensweise und eine religiöse Rückbesinnung. Der Ramadan (deutsch: „heißer Monat“) dauert heuer von 2. April bis 2. Mai. Id al-Fitr, mit dem das Fasten endet, ist eines der wichtigsten muslimischen Feste.
Traditionell gebrochen wird die Fastenzeit mit einer Dattel und einem Glas Milch. Danach folgen ein Gebet und das festliche Iftar-Mahl. Der Zeitpunkt des Ramadans ist in jedem Jahr verschieden, bestimmt wird er durch die Sichtung der neuen Mondsichel.
Offenbarung durch einen Engel
Nach muslimischer Überlieferung soll am 27. des Monats Ramadan im Jahr 610 die Offenbarung des Korans durch den Engel Gabriel an den Propheten Mohammed begonnen haben – die Nacht wird als „Lailat al-kadr“ („Nacht der Bestimmung“) gefeiert.
Gläubige gehen häufiger als sonst in die Moschee, und Streit ist im Ramadan verpönt, man sucht die Versöhnung und sollte Frieden stiften. Mohammed soll gesagt haben: „Der Beste unter den Menschen ist derjenige, der am meisten Gutes für die Menschen tut.“
Geschenke und Süßigkeiten
Mit dem Id al-Fitr, dem Fest des Fastenbrechens, endet der Ramadan. Es dauert drei Tage: von 1. bis 3. Schawal, dem zehnten Monat im islamischen Jahr, und wird meist sehr aufwendig mit Verwandten und Freunden gefeiert. An diesen drei Tagen verbietet das religiöse Gesetz zu fasten. Besondere Festspezialitäten werden zubereitet, vor allem auch kunstvolle Bäckereien und Süßigkeiten. Im Türkischen heißt das Fest deswegen „Seker Bayrami“ (Zuckerfest).
Man tauscht Glückwünsche aus, und Kinder bekommen Geschenke wie Spielzeug, Geld und neue Kleidung. Üblicherweise wünscht man einander ein „id mubarak“ (gesegnetes Fest) oder ein „id sa’id“ (glückliches Fest).