An der Feier nahmen nach Angaben von Radio Prag auch Karl Habsburg-Lothringen, Enkel von Karl I., sowie der Vatikandiplomat Giuseppe Silvestrini als Vertreter der Apostolischen Nuntiatur in Prag teil.
Karl I. (1887–1922) war von 1916 bis 1918 der letzte Kaiser von Österreich und König Ungarns und wurde 2004 durch Papst Johannes Paul II. (1978–2005) seliggesprochen. Am 1. April jährte sich Karls Todestag zum 100. Mal. Reliquien des Seligen finden sich im heutigen Tschechien unter anderem auch im Wenzelsdom in Olmütz oder im Dom von Budweis.
Symbolische Rückkehr
Mit der aus Madeira nach Prag gebrachten Reliquie kehre ein böhmischer König symbolisch an den Ort zurück, wo seine Vorfahren bestattet worden seien, sagte Milan Novak von der „Kaiser Karl Gebetsliga für den Frieden zwischen den Völkern“ bei der Feier im Veitsdom. Der Selige sei Nachfahre der Heiligen Ludmilla von Böhmen in 32. Generation gewesen.
Kaiser Karl I. starb am 1. April 1922 in Funchal auf Madeira. Sein kirchlicher Gedenktag ist der 21. Oktober. Johannes Paul II. qualifizierte Karl bei der Seligsprechungsfeier 2004 als „Freund des Friedens“. In Karls Augen sei der Krieg „etwas Entsetzliches“ gewesen. Mitten in den Stürmen des Ersten Weltkriegs an die Regierung gelangt, habe er versucht, die Friedensinitiative von Papst Benedikt XV. aufzugreifen, so Johannes Paul II. damals.