Extremismus

Dokumentationsstelle veröffentlichte Bericht zu Salafismus

Die von der Regierung eingerichtete Dokumentationsstelle Politischer Islam hat einen weiteren ihrer sogenannten Grundlagenberichte veröffentlicht. Die fünfte derartige Schrift beschäftigt sich mit dem Salafismus „in seiner vielschichtigen Form“, wie es am Dienstag in einer Aussendung hieß.

Der jüngste Bericht der Dokumentationsstelle analysiere „die Besonderheiten des quietistischen, des jihadistischen und des politischen Salafismus, unterstreicht aber auch deren Gemeinsamkeiten“.

Während der jihadistische Salafismus die meiste Aufmerksamkeit bekomme, sei es die quietistische Strömung, die am weitesten verbreitet ist, klärt der Grundlagenbericht auf. Der politische Salafismus wiederum sei in Europa zwar derzeit zahlenmäßig von untergeordneter Relevanz, erlange jedoch im Zuge des „Arabischen Frühlings“ vermehrt an Einfluss.

Idealisierung der Vergangenheit

Kennzeichnend für den Salafismus sei, dass seine Anhänger und Anhängerinnen nicht am Status quo festhalten wollen, sondern eine fundamentalistisch orientierte Änderung des Islams anstreben würden. Inspirationsquelle hierfür sei eine idealisierte Interpretation der Vergangenheit. Der Salafismus wirke auf manche Menschen anziehend, weil die Zugehörigkeit zum salafistischen Spektrum vermeintlich „eine neue, auf einem als rein und unverfälscht begriffenen Islam basierende Identität“ vermittle.

Der Bericht der Dokumentationsstelle will eigenen Angaben zufolge „einen Überblick über das facettenreiche Spektrum des Salafismus, seine Geschichte und Ideenwelt“ geben. Dafür seien nicht nur wissenschaftliche Literatur, sondern auch Originalquellen prominenter salafistischer Theoretiker, einbezogen worden.