Katholikinnen

Frauenbewegung befragt Frauen zur Kirche

Was Frauen, die in der römisch-katholischen Kirche aktiv sind, über diese denken, möchte die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfb) aktuell in einer österreichweiten Befragung herausfinden. Sie soll in den Synodalen Prozess einfließen.

An der Zukunft der Kirche interessierte Frauen sind aufgerufen, entweder postalisch oder online ihre brennendsten Fragen zu äußern bzw. ihre Meinungen kundzutun. Die Ergebnisse werde die kfb-Leitung im Rahmen eines „Frauensynodentages“ im August an Wilhelm Krautwaschl, Referatsbischof für die Katholische Aktion Österreichs, übergeben, kündigte die größte österreichische Frauenorganisation in einer Aussendung am Mittwoch an.

Die heimischen Bischöfe hatten sich verpflichtet, die gesammelten Erkenntnisse aus dem Synodalen Prozess in Österreichs Diözesen – zu dem auch die Initiative der kfbö zählt – in den weltkirchlichen Prozess einzubringen. Für 2023 kündigte Papst Franziskus eine Bischofsversammlung zum Thema Synodalität an, in die die Rückmeldungen aus allen Teilen der Welt einfließen sollen.

Teilnahme online oder auf Papier

Eingeladen an der Befragung teilzunehmen sind auch alle Frauen, die nicht in der kfb engagiert sind. Teilnahmekarten sind in allen diözesanen kfb-Büros erhältlich und können bis 31. Mai 2022 geschickt werden. Daneben besteht die Möglichkeit, online an der Aktion teilzunehmen.

Die Karlskirche mit zwei Palmen und zwei Personen auf einer Bank
APA/AFP/Joe Klamar

Die kfb sieht sich mit ihrer Befragung in der Tradition ihrer Patronin, der heiligen Mystikerin und Kirchenlehrerin Katharina von Siena (1347-1380): „So wie Katharina zu ihrer Zeit aus ihrer Spiritualität heraus Position zu gesellschafts- und kirchenpolitischen Fragen bezogen hat und dabei auch in direkten Kontakt mit dem Papst getreten ist, wenden wir uns heute mit den Anliegen von Frauen in der Kirche an den Papst“, erklärte Barbara Velik-Frank, Geistliche Assistentin der kfb und Organisatorin der Aktion.

Kampf für (Geschlechter)-Gerechtigkeit

„Mit dieser Aktion stehen wir in der Nachfolge unserer Patronin und Weggefährtin Katharina von Siena, die gerade in kirchenpolitisch unruhigen Zeiten wie jetzt ungebrochene Aktualität hat“, so Velik-Frank: „Was Katharina auszeichnet, ist, dass sie aus einem tiefen Glauben heraus und mit theologischer Klugheit ihre Stimme erhoben und sogar dem Papst Ratschläge erteilt hat.“ Auch die kfb wolle sich einmischen „und für Gerechtigkeit – insbesondere Geschlechtergerechtigkeit, innerhalb wie außerhalb von Kirche -“ kämpfen.

Seit 2014 ist die Heilige Katharina von Siena die Patronin der kfb. Zahlreiche kfb-Gruppen in ganz Österreich laden am Gedenktag der Heiligen, dem 29. April, zu Katharinenfeiern ein. In St. Pölten veranstaltet die diözesane kfb um 19.00 Uhr eine Feier im Dom. Auf der Website der kfb Oberösterreich kann ein Vorschlag für die Gestaltung einer Wort-Gottes-Feier herunterladen werden, er beinhaltet u.a. einen Predigtimpuls.