Ein aufgeschlagener Koran neben einer brennenden Kerze
fadlyhjhalim/Pixabay
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Islam

Fastenmonat Ramadan ist zu Ende

Am Montag endet mit dem Fest des Fastenbrechens (Id al-Fitr) der muslimische Fastenmonat Ramadan. Der für Gläubige heilige Monat stand in Österreich im Zeichen des Dialogs und der Hilfsbereitschaft. Erstmals seit Pandemiebeginn waren Zusammenkünfte im größeren Kreis möglich.

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) blickt in einer Aussendung vom Sonntag „auf einen Monat der gelebten Solidarität sowie des innermuslimischen und interreligiösen Austauschs zurück“, bei dem heuer wieder mehrere Menschen zusammenkommen konnten. Der Fastenmonat hatte Anfang April begonnen. Im Ramadan verzichteten gläubige Musliminnen und Muslime zwischen Sonnenaufgang und -untergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Beginn und Ende richten sich nach der Sichtung des Neumonds.

Unter dem Motto „Einheit in Vielfalt, Stärke im Zusammenhalt“ sei ein Höhepunkt der vergangenen Wochen ein interreligiöser Iftar (das tägliche Fastenbrechen am Abend) im Palais Niederösterreich gewesen. Teilgenommen hatten daran Repräsentantinnen und Repräsentanten der Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen der Diplomatie, Politik, Bildung und Zivilgesellschaft.

Pluralität als Stärke

Der Abend habe vor allem gezeigt, „dass die gesellschaftliche Pluralität nicht nur Realität, sondern die der Förderung einer lebenswerten, friedlichen, offenen und starken Gesellschaft zugrunde liegende Stärke ist“, so die Aussendung. Auch die islamischen Religionsgemeinden in den Bundesländern, die Moschee- und Kultusgemeinden sowie die Jugendorganisationen der IGGÖ „gründeten auf dem Gedanken der Förderung des gedeihlichen Miteinanders.“

Eine Einladung von Kultusministerin Susanne Raab (ÖVP) zum gemeinsamen Iftar wertete IGGÖ-Präsident Ümit Vural „als Zeichen einer zukünftigen konstruktiven, konsensorientierten Zusammenarbeit“. In Österreich begründe sich der Dialog zwischen Politik und Religionen auf einem bewährten Kooperationsmodell, so Vural in der Aussendung. „Wir stehen in Österreich, in Europa, vor vielfältigen Herausforderungen, die wir nur durch die Stärkung des gesellschaftlichen Miteinanders meistern können.“

Unterstützung für Menschen in Krisen

In allen Fragen der gesellschaftlichen Entwicklung könne es unterschiedliche Meinungen und Ansichten geben, über die es sich jedoch respektvoll auszutauschen gelte. Er hoffe daher, „dass wir den Geist des Ramadans, den Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl auch in die kommende Zeit mitnehmen können“, so Vural.

Die IGGÖ beteiligte sich auch an Hilfsprojekten: „In diesen Tagen wollen wir trotz der Freuden des Ramadanfestes nicht auf die Menschen in den zahlreichen Krisenregionen dieser Welt vergessen, in der Ukraine ebenso wie im Nahen Osten, am Horn von Afrika, im Jemen oder in Afghanistan. Unsere humanitären Bemühungen und Gebete sind auch weiterhin bei all jenen, die Ungerechtigkeit und Unterdrückung erfahren“, schrieb der IGGÖ-Präsident.

Teurere Lebensmittel

Id al-Fitr wird in manchen Kreisen auch als Zuckerfest bezeichnet. Für viele arabische Staaten sind Russland und die Ukraine wichtige Lieferanten für Weizen und Sonnenblumenöl. Wegen des Krieges in der Ukraine sind vielerorts Lebensmittel teuer und knapp geworden. Zum drei Tage dauernden sogenannten Zuckerfest bekommen Kinder Geschenke und Süßigkeiten.