Das Vesakhfest findet jährlich am ersten Vollmondtag im Monat Vesakha – Mai oder Juni – statt. Je nach verwendetem Kalendersystem und lokalen Bräuchen variiert das Datum der Feierlichkeiten in Südostasien. Seit 1999 ist Vesakh von den Vereinten Nationen als offizieller Feiertag anerkannt.
Buddhistinnen und Buddhisten feiern weltweit die Geburt, die Erleuchtung (Nirvana) unter dem Bodhi-Baum, den Tod als das „vollkommene Verlöschen“ (Parinirvana) und das Ende der Wiedergeburt des Buddha. In den buddhistischen Ländern Südostasiens wie etwa Thailand, Myanmar und Sri Lanka ist Vesakh das wichtigste Fest des Jahres.
Lampions, Blumen, Freiheit für Tiere
Fahnen werden gehisst, viele Menschen fasten, kleiden sich in Weiß und besuchen Klöster, um den Lehrreden der Mönche zu lauschen. Es werden bunte Lampions entzündet und Blumen, Räucherwerk und andere Opfergaben dargebracht.
Vielerorts ist es zu Vesakh üblich, gefangenen Tieren wie Fischen und Vögeln die Freiheit zu schenken, im Sinne des buddhistischen Grundgedankens, zum Wohle aller Wesen zu handeln. Auch karitatives Engagement zugunsten bedürftiger Menschen und Klöster ist besonders zu diesem Anlass gängiger Brauch.
„Tag der Besinnung und der Freude“
Auch in Österreich finden Vesakh-Feiern statt. Die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft (ÖBR) organisiert heuer Veranstaltungen in Wien, Salzburg, der Steiermark und Oberösterreich. Die ÖBR nennt Vesakh auf ihrer Website den Feiertag, den „alle Traditionen gemeinsam feiern“, als „Tag der Besinnung und auch ein Tag der Freude, da das Beispiel Buddhas uns den Weg der inneren Freiheit zeigt“.
Grußbotschaft vom Vatikan
Der Vatikan veröffentlichte am Sonntag seine traditionelle Grußbotschaft an die Buddhistinnen und Buddhisten. Religiöse Menschen müssten „Lampen der Hoffnung“ sein, die, wenn auch schwach, den Weg zur Menschlichkeit erleuchteten, dass das Leiden ein Ende finde, hieß es darin unter anderem.
Buddhisten und Christen sollten aus ihrem „moralischen Verantwortungssinn“ heraus die Menschheit bei der Suche nach Versöhnung unterstützen, heißt es in der Grußbotschaft des für den interreligiösen Dialog zuständigen Kardinals.