Katholiken

Finnische Kirche für Beitritt zur Nato

Die katholische Kirche in Finnland spricht sich für einen Nato-Beitritt des nordeuropäischen Staates aus. „Sicher wollen wir Frieden, aber wir wollen einen gerechten Frieden“, sagte der Sprecher der Diözese Helsinki, Marko Tervaportti, dem Kölner Online-Portal domradio.de am Mittwoch.

Mit Blick auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine fügte er hinzu: „Im Moment passiert ein großes Unrecht.“ Der Krieg gegen die Ukraine erinnere viele Menschen in Finnland an eine versuchte russische Invasion im Winter 1939/40, erklärte Tervaportti. „Das Gefühl ist das gleiche, da erinnern sich noch unsere Eltern und Großeltern.“

Neutralität sei vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren für Finnland der Weg gewesen, um mit der Sowjetunion im Gespräch zu bleiben. Seit dem Fall der Mauer 1989 habe es jedoch Schritte in Richtung EU und Nato gegeben. Römisch-katholisch sind nur etwa 0,3 Prozent der finnischen Bevölkerung.

Unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hatten Schweden und Finnland nach jahrzehntelanger Bündnisneutralität am Mittwoch offiziell die Aufnahme in die NATO beantragt. Die beiden nordischen Länder reichten ihre Mitgliedsanträge gemeinsam im Brüsseler Hauptquartier der westlichen Militärallianz ein. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach von einem „historischen Moment“.

Türkei-Veto

Die Türkei blockierte in der NATO den Beginn der Beitrittsgespräche mit Finnland und Schweden zunächst. Wie die dpa aus Bündniskreisen erfuhr, war es am Vormittag im NATO-Rat nicht wie ursprünglich geplant möglich, den für den Start des Aufnahmeprozesses notwendigen Beschluss zu fassen. Schweden und Finnland hatten am Morgen offiziell die Mitgliedschaft in der NATO beantragt.

Eigentlich war vorgesehen, dass der NATO-Rat danach sofort den Start der Beitrittsgespräche beschließt. Nach Angaben aus Bündniskreisen brachte die Türkei in der Sitzung allerdings Sicherheitsbedenken vor und machte klar, dass sie zum derzeitigen Zeitpunkt nicht zustimmen kann.