Menschenhandel

Papst beklagt Verbreitung moderner Formen der Sklaverei

Der Kampf gegen den Menschenhandel sollte einen verantwortungsvollen Gebrauch der neuen Technologien fördern und zu einer neuen ethischen Vision des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens betragen, die nicht den Profit, sondern die Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Das betonte Papst Franziskus am Donnerstag bei einem Treffen mit den Teilnehmern an einer internationalen Konferenz der Santa Marta Group. „Leider breiten sich moderne Formen der Sklaverei selbst in den am weitesten entwickelten Gebieten der Welt weiter aus“, so der Papst.

Franziskus dankte den Teilnehmern an der Konferenz, darunter führende Vertreter verschiedener Strafverfolgungs-, Regierungs-, ziviler und religiöser Organisationen, für ihren Einsatz bei der Bekämpfung des Menschenhandels, den der Papst schon öfters als „Geißel der Menschheit“ bezeichnet hat.

„Dauerhafte Auswirkungen“

Diese „kriminellen Aktivitäten“ verletzten die „Würde und die Rechte von Männern, Frauen und Kindern“ und hätten „dauerhafte Auswirkungen auf die einzelnen Opfer und die Gesellschaft insgesamt“, betonte Franziskus laut dem Nachrichtenportal Vatican News am Donnerstag.

Papst Franziskus
APA/AFP/Alberto Pizzoli
Die „kriminellen Aktivitäten“ verletzten die „Würde und die Rechte von Männern, Frauen und Kindern“, so der Papst

In den Jahren seit ihrer Gründung habe sich die Santa Marta Group der Förderung „eines immer besseren Verständnisses des Ausmaßes und der Natur des Menschenhandels und der Stärkung der Zusammenarbeit auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene gewidmet“, um „wirksame Wege zu finden, dieser Geißel ein Ende zu setzen und sicherzustellen, dass die Opfer die notwendige körperliche und geistige Betreuung erhalten“.

Franziskus würdigte damit die Arbeit der im Vatikan angesiedelten Gruppe, in der sich seit 2014 Experten über Fachwissen, Erfahrungen und bewährte Verfahren zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels und moderner Formen der Sklaverei austauschen.

Opfer unterstützen

Gleichzeitig sei es „unbedingt nötig“, die Opfer des Menschenhandels „zu unterstützen, zu begleiten und wieder in unsere Gemeinschaften einzugliedern“, ebenso wie ihnen „beim Prozess der Heilung und der Wiedererlangung ihres Selbstwertgefühls“ zur Seite zu stehen, forderte Franziskus. Seit 2014 verbindet die Gruppe Menschen, die an verschiedenen Stellen gegen Menschenhandel ankämpfen und erleichtert auf diese Weise die Entwicklung und Anwendung praktischer Lösungen auf lokaler und regionaler Ebene.