Der Jüdische Chor mit Roman Grinberg
Alona Schreiber
Liz Doz
Wien

Jüdische Gemeinde feiert mit Straßenfest

Nach zwei Jahren Coronavirus-bedingter Pause organisiert die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) am Sonntag, 12. Juni wieder ein Straßenfest. Programmpunkte sind unter anderem Auftritte des Wiener Jüdischen Chors und der Sängerin Lea Kalisch, Kinderschminken und Kulinarik.

Ab 14.30 Uhr beginnt das Programm am Judenplatz im ersten Bezirk in Wien. Roman Grinberg und sein Swing Quartett bietet Klezmer-Jazz und die Sängerin Lea Kalisch gibt eine Kostprobe auf ihr Konzert, das am 14. Juni, 20.00 Uhr im Porgy&Bess stattfindet. Ab 19:00 Uhr steht „Jüdisches und Internationales mit DJ“ auf dem Programm. Auch Speisen und Getränke werden laut Aussendung „bei diesem Event großgeschrieben“. Aus Sicherheitsgründen ist beim Straßenfest ein Ausweis mit zunehmen, heißt es in einer Aussendung.

Ausstellung über Powerfrauen im Judentum

Bereits ab 9. Juni (bis 14. Juni) ist im Kunstraum Nestroyhof die Ausstellung „Shirat Dvora“ (Das Lied/die Worte der Debora) von Dvora Barzilai zu sehen. Debora ist neben Sarah, Rebecca, Mirjam, Rachel, Lea, Judith, Esther eine wichtige weibliche Figur der Thora. Sie ist sowohl Richterin, als auch eine der sieben Prophetinnen. „Die Künstlerin möchte in ihrer Ausstellung speziell die weiblichen Figuren der Thora und ihre Stärken hervorheben und somit Frauen eine Stimme geben.“

Gemälde „Die Richterin“ der Künstlerin Dvora Barzilai
Ouriel Morgensztern
„Die Richterin“ von Dvora Barzilai

Sie selbst lebt das Judentum in einer modern-orthodoxen Form und verbindet in ihrer Kunst das Religiöse mit dem Weltlichen. Im Judentum ist die Frau das „Zuhause“ und somit sowohl physisch als auch psychologisch von zentraler Bedeutung. Von ihr geht die Spiritualität und die Religion aus. Mit „Shirat Dvora“ zeige die Künstlerin, „dass Frauen auf allen Ebenen schon immer viel bewegt haben und auch heutzutage eine tragende Rolle spielen“, so die Aussendung.

Mischung von Stilen und Traditionen

Die gebürtige Schweizerin Lea Kalisch setzt sich am 14. Juni im Porgy&Bess viel mit ihrer jüdischen Herkunft und Jiddischkeit auseinander. Darüber hinaus mischt sie Sprachen, Traditionen und Stile: Rap bis Rumba, Hip-Hop bis Chassidisch. “Ich möchte Menschen dazu ermutigen, in verschiedene Welten einzutauchen, sogar in gegensätzliche", wird Kalisch in der Aussendung zitiert.

Die Sängerin Lea Kalisch
Liz Doz
Die Sängerin Lea Kalisch verbindet Jiddisches mit Weltlichem

Am Klavier wird sie vom Virtuosen und Multitalent Bela Koreny begleitet. Sein Repertoire reicht von Musicalproduktionen bis zum Komponieren von Filmmusik, über Klezmer und jiddischen Liedern und vom Schauspielen bis zu jazzig-coolen Barklängen. Zusammen werden sie Jiddische Evergreens „aufpeppen“, vergessenen Melodien neues Leben einhauchen und Eigenkompositionen vortragen. Ob in Englisch, Jiddisch, Deutsch, Hebräisch, Spanisch oder Französisch – „Lea performt eigenwillig und manchmal ungeschliffen; sie ist aber immer darauf aus, die Neshume (Jiddisch: Seele) zu berühren und einen Hüftschwung heraus zu kitzeln“.