Eine Person hält Getreidekörner in den Händen
APA/dpa/Sebastian Willnow
APA/dpa/Sebastian Willnow
Appell

Papst: Getreide darf keine Kriegswaffe werden

Papst Franziskus sorgt sich um ausbleibende Getreidelieferungen aus der Ukraine. „Bitte benutzen Sie Getreide, ein Grundnahrungsmittel, nicht als Kriegswaffe“, appellierte der Papst am Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz.

Weltweit seien vor allem ärmere Länder auf die Lieferungen angewiesen, so der Papst. Die Ausfuhr müsse schnellstmöglich wieder anlaufen. Die Ukraine ist einer der weltweit wichtigsten Exporteure von Getreide, der Angriff Russlands hat aber vielerorts die Aussaat verzögert. Zudem kann gelagertes Getreide nicht über Schwarzmeerhäfen exportiert werden.

Russland hat mittlerweile die Kontrolle über weite Teile der ukrainischen Schwarzmeerküste übernommen. Der größte Hafen des Landes in Odessa ist durch russische Kriegsschiffe blockiert. In den Docks lagern Millionen Tonnen ukrainischen Getreides, das nicht exportiert werden kann und für den Weltmarkt von großer Bedeutung ist. Die Ukraine wirft Russland zudem vor, in den besetzten Gebieten Getreide in großem Stil zu stehlen und nach Russland zu bringen.

Drastischer Anstieg von Hunger befürchtet

Hauptabnehmer des ukrainischen Getreides sind in der Regel Länder im Nahen Osten und in Nordafrika. Dort grassierende Hungersnöte werden durch die fehlenden Einfuhren aus der Ukraine derzeit noch verstärkt. Nach Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO könnten die Folgen des Krieges kurzfristig zu einem drastischen Anstieg unterernährter Menschen weltweit führen.