Österreich

„Lange Nacht der Kirchen“ auch mit einigen orthodoxen Akzenten

Am 10. Juni findet wieder die „Lange Nacht der Kirchen“ statt. Von Anfang an war auch die orthodoxe Kirche in Österreich bei diesem ökumenischen Großprojekt mit dabei. Auch in diesem Jahr setzen die orthodoxen Kirchen im Land wieder einige Akzente.

Für den griechisch-orthodoxen Metropoliten und Vorsitzenden der orthodoxen Bischofskonferenz, Arsenios (Kardamakis), soll die „Lange Nacht“ einen Ort der Begegnung in „von Krisen gebeutelten Zeiten“ eröffnen. Er appelliert, „dass wir uns auf dieses Wagnis einlassen, dass wir gemeinsam Grenzen und Trennendes überschreiten und uns immer wieder neu ausrichten auf den, der auch in schwierigen Zeiten Trost, Hoffnung und wahren Frieden zu schenken vermag“. In Österreich gibt es bis zu 500.000 orthodoxe und orientalisch-orthodoxe Christen.

In der Wiener griechisch-orthodoxen Kathedrale zur Hl. Dreifaltigkeit (1010, Fleischmarkt 13), werden die ganze Nacht über spezielle Kirchenführungen angeboten. Solche Führungen gibt es zeitlich alternierend auch in der benachbarten Georgskirche (1010, Griechengasse 8) sowie in der Kapelle zum Hl. Johannes Chrysostomos unterhalb der Dreifaltigkeitskathedrale (Hafnersteig 8). In der Kapelle feiert vor allem die deutschsprachige orthodoxe Gemeinde ihre Gottesdienste.

Kirchenführungen und Musik

In der russisch-orthodoxen Nikolauskathedrale (1030, Jauresgasse 2) wird die „Lange Nacht“ um 18.00 Uhr mit einem orthodoxen Bittgottesdienst eröffnet. Um 19.00 Uhr folgt ein Konzert des Kathedralchores.

Die russisch-orthodoxe Nikolauskathedrale in Wien
APA/AFP/Alexander Klein
Nikolauskathedrale in Wien

In der rumänisch-orthodoxen Andreas-Kirche (Simmeringer Hauptstraße 161) stehen Kirchenführungen und Kirchenmusik auf dem Programm. Bischofsvikar Nicolae Dura wird weiters einen Vortrag über das Gebet als Fundament und Atem der orthodoxen Spiritualität halten. Ein weiterer Schwerpunkt ist dem Sakrament der Krankensalbung gewidmet. In der rumänischen Antonius-Kirche (1150, Pouthongasse 16) gibt es u.a. eine Vesper (19.00 Uhr) und eine Präsentation der Pfarre und der Ikonostase.

Serbisch-orthodoxe Kirchen mit vielfältigem Programm

Auch in der serbisch-orthodoxen Kathedrale zum Hl. Sava (1030, Veithgasse 3) beginnt die „Lange Nacht“ mit einer Vesper (18.00 Uhr). Im Anschluss werden Kirchenführungen angeboten. Das gleiche Programm mit Vesper und Führungen bietet auch die serbisch-orthodoxe Kirche zur Auferstehung Christi im zweiten Bezirk (Engerthstraße 158). In der serbisch-orthodoxen Kirche in Neulerchenfeld (1160, Neulerchenfelder Straße 47) gibt es nach der Vesper (18.00 Uhr) u.a. serbische kirchliche Volksmusik und einen Vortrag über die sieben ökumenischen Konzile.

Nicht von den orthodoxen Kirchen veranstaltet, sondern über die orthodoxe Kirche debattiert wird im Wiener Dominikanerkloster (1010, Postgasse 4). „Orthodoxe Kirchen: Permanenter Karfreitag durch Diktaturen?“ lautet der Titel der Podiumsdiskussion (19.30 Uhr) mit dem Ostkirchenexperten Prof. Thomas Nemeth und der Journalistin und langjährigen ORF-Moskau-Korrespondentin Susanne Scholl.

Präsentationen und Vorträge

Obwohl die orthodoxe Kirche vor allem in Wien präsent ist, gibt es auch in den Bundesländern einige Programmpunkte. Die serbisch-orthodoxe Kirche in Linz (Posthofstraße 41) lädt um 20.00 Uhr zu einem Abendlob und einem anschließenden Vortrag über die Entstehung der Kirche. Die ehemalige katholische Pfarrkirche St. Severin (Alte Hafenkirche) ist heute Eigentum der serbisch-orthodoxen Gemeinde Linz. Das Gebäude wurde renoviert und zur orthodoxen Kirche umgestaltet.

Ganz im Zeichen der Orthodoxie steht in dieser „Langen Nacht“ das Programm in der katholischen Linzer Pfarre St. Michael (Werndlstraße 12). Den Beginn macht eine orthodoxe Vesper in deutscher Sprache (19.00 Uhr). Es folgt u.a. eine Präsentation über die orthodoxe Kirche. In Innsbruck macht wie jedes Jahr auch heuer die serbisch-orthodoxe Kirchengemeinde „Geburt des Hl. Johannes des Täufers“ (Maximilianstraße 8) mit. Auf dem Programm stehen u.a. eine Vesper (19.00 Uhr) und ein Vortrag über die Entstehung der serbisch-orthodoxen Kirche (19.30 Uhr).

Spirituelles Besuchsprogramm in Tulln

Die evangelische Pfarrgemeinde Tulln veranstaltet in der „Langen Nacht“ ein spirituelles Besuchsprogramm in Kirchen anderer Konfessionen und besucht in diesem Zusammenhang auch die örtliche serbisch-orthodoxe Kirche. In der rumänisch-orthodoxen Kirche St. Pölten-Harland (Salcherstr. 43) werden besondere Ikonen präsentiert.

Auch orientalische Kirchen beteiligt

Auch einige orientalisch-orthodoxe Kirchen sind heuer bei der „Langen Nacht“ dabei. Ein umfangreiches Programm bietet die Armenisch-apostolische St. Hripsime-Kirche in Wien (1030, Kolonitzgasse 11), das ab 17.50 Uhr mit Glockengeläut eröffnet wird. Es folgen Liturgien, armenische Musik und Vorträge über Armenien in Wort und Bild.

Die koptisch-orthodoxe Kirche in Wien lädt in ihrer St. Mina-Kirche (1100, Leebgasse 61) zu einem Vortrag über das koptische Mönchtum. Zudem stehen Führungen durch die Kirche auf dem Programm. Vertreterinnen und Vertreter der Kirche stehen für Gespräche zur Verfügung.