Menschen im Stephansdom stehend
APA/Hans Punz
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Rückblick

Bis zu 250.000 Besucher bei „Langer Nacht der Kirchen“

Bis zu 250.000 Menschen haben am Freitag die vielfältigen Angebote der „Langen Nacht der Kirchen“ genutzt. Diese Zahl haben die Veranstalter spätabends bekannt gegeben. Insgesamt fanden 1.500 Veranstaltungen in mehr als 340 Kirchen in Wien, Niederösterreich, Tirol, Oberösterreich und dem Burgenland statt.

Ein großer Schwerpunkt in allen teilnehmenden Bundesländern war das Thema Frieden. Hierzu boten die Kirchen zahlreiche Veranstaltungen an. Bewusst unterbrochen wurde die „Lange Nacht der Kirchen“ in Wien um 19.45 Uhr, um fünf Minuten in Stille an den Krieg in der Ukraine zu denken. Hauptanziehungspunkt in Wien war wieder der Stephansdom. Schon um 21.00 Uhr habe man 10.000 Besucher gezählt, sagte ein sehr zufriedener Dompfarrer Toni Faber im Gespräch der Nachrichtenagentur Kathpress.

Ein Teil der Besucherinnen und Besucher käme ganz bewusst zu bestimmten Programmpunkten, andere schauten einfach vorbei „und sind positiv überrascht, was da geboten wird, mit staunende Augen und offenen Mündern. Es ist eine helle Freude, hier so viele willkommen heißen zu können“, so Faber, der wieder im Eingangsbereich des Domes zigtausende Hände schüttelte.

Ökumenische Dimension

Die ökumenische Dimension der „Langen Nacht der Kirchen“ unterstrich der Wiener evangelische Superintendent Matthias Geist im Kathpress-Interview. Er zeigte sich begeistert, „dass es wieder gelungen ist, so viele Menschen und so viele Gemeinden zu motivieren, daran teilzunehmen“.

Das vielfältige Programm sei bei den Menschen sehr gut angekommen, so das erste Resümee von Geist. Die evangelische Kirche habe sich an verschiedenen Orten in Wien auch bewusst mit manchen neuen Versuchen beteiligt. Etwa mit einer Veranstaltung zum Thema „Astronomie und Theologie“ oder dem „Pride Prayer“, einem ökumenischen Gottesdienst im Vorfeld der samstägigen Regenbogen-Parade.

Erfolgreiches „Revival“

Eine positive Bilanz zog auch der katholische Wiener Bischofsvikar Dariusz Schutzki. „Die Lange Nacht der Kirchen ist und bleibt eine großartige Veranstaltung“, so Schutzki. Vielerorts seien die Verantwortlichen angesichts des großen Besucheransturmes positiv überrascht gewesen.

Nach zwei pandemiebedingt schwierigen Jahren habe es heuer ein „Revival“ gegeben. Er habe volle Kirchen gesehen, besucht von unzähligen interessierten Menschen und zugleich sehr viel Solidarität mit den Opfern des Ukrainekrieges erlebt, schilderte der Bischofsvikar.

2023: „Lange Nacht der Kirchen“ am 2. Juni

In der Erzdiözese Wien nahmen knapp 160 Kirchen an der „Langen Nacht der Kirchen“ teil und boten insgesamt rund 900 Veranstaltungen. In der Diözese St. Pölten waren es 55 Kirchen mit ca. 170 Veranstaltungen, in der Diözese Linz 67 Kirchen mit gut 220 Angeboten. In der Diözese Innsbruck beteiligten sich 37 Kirchen mit 100 Veranstaltungen und in der Diözese Eisenstadt waren es 25 Kirchen mit ca. 110 Programmpunkten.

In Südtirol und Tschechien fand am gleichen Abend ebenfalls die „Lange Nacht der Kirchen“ statt. Die nächste „Lange Nacht der Kirchen“ ist für Freitag, 2. Juni 2023 geplant. Das gaben die Veranstalter Freitagnacht ebenfalls bekannt.