Katakombeneingang auf Zypern
APA/AFP/Alex Mita
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50 Jahre

Reisen auf den Spuren der Bibel

„Biblische Reisen“ organisiert ein Reiseveranstalter in Niederösterreich seit 50 Jahren. Nach zwei Jahren Pandemie steigt die Nachfrage wieder – vermehrt nach ökologischen Kriterien, mit Bahn oder Bus.

Dabei reichen die Reiseziele quer über den Globus, wobei der Besuch der Wirkungsstätten Jesu im Heiligen Land für viele immer noch eine „Lebensreise“ darstellt, sagte der Geschäftsführer von „Biblische Reisen“, Andreas Kickinger, im Gespräch Kathpress.

Der Reiseveranstalter mit Sitz in Klosterneuburg feiert dieses Jahr sein 50-Jahre-Jubiläum. Besonders nach einer Zeit vieler Einschränkungen bedingt durch die Coronavirus-Pandemie verspüre man auch bei der Kundschaft von „Biblische Reisen“ einen großen „Nachholbedarf“.

Kirchentor in Jerusalem
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Die Tore der Grabeskirche in Jerusalem

„Viele sind froh, dass sie wieder reisen können“, betonte Kickinger. Dennoch hätten sich die Parameter durchaus verändert. So spüre man einen ökologischen Trend hin zu Bahn- und Busreisen. „Viele wollen nicht mehr fliegen und fahren lieber dorthin, wo sie im Notfall auch gut wieder wegkommen“, berichtete der Geschäftsführer.

So seien Fernreisen mit religiösem Hintergrund, etwa nach Indien oder Äthiopien, durch die Pandemie komplett weggefallen. Gewonnen habe dagegen der europäische Markt, etwa Griechenland oder Zypern, wo man sich beispielsweise auf die Spuren des Apostels Paulus begeben kann.

Faszination Heiliges Land

Nach wie vor ungebrochen sei auch die Faszination nach Reisen ins Heilige Land. Für viele Menschen sei der Besuch der Wirkungsstätten Jesu immer noch eine „Lebensreise“, berichtete Kickinger. Umso erleichterter sei man gewesen, als man im Februar dieses Jahres nach der Pandemie wieder die erste große Reise nach Israel durchführen konnte.

Bei Israel-Reisen würden viele Menschen nach wie vor auf die Erfahrung einer organisierten Reise wert legen, so Kickinger, insbesondere da sich die Einreisebestimmungen, trotz der generellen Öffnung des Landes für Touristen, bis vor Kurzem noch als sehr aufwendig und kompliziert gestaltet haben.

Franziskanermönche in Bethlehem
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Franziskaner in Bethlehem

Bibel als „Ursprungswerk der Kultur“

Nachdem die „Biblischen Reisen“ vor 50 Jahren noch einen stark biblisch-theologischen Fokus gehabt habe, habe man im Laufe der Jahrzehnte viel „erlebt und auch überlebt“. Ausfälle gab es durch diverse Nahost-Kriege bis hin zur Vulkan-Asche und einer nun schon zweijährigen Pandemie. Heute sei die Faszination und das Bewusstsein für die Bibel als „Ursprungswerk der Kultur“ nach wie vor ungebrochen. „Die Bibel übt eine bleibende Faszination aus, deswegen blicken wir positiv in die Zukunft“, so Geschäftsführer Kickinger.

Erste Reise 1972

Mit der ersten Reise ins Heilige Land im Februar 1972 begann die Geschichte von „Biblische Reisen“ in Österreich. Der damalige „Reisedienst des Österreichischen Katholischen Bibelwerkes“ veranstaltete diese erste Israel-Reise mit einer Gruppe von 34 Personen unter der Leitung des Chorherren Norbert W. Höslinger. In fünf Jahrzehnten konnte der Reiseveranstalter sein Angebot für Studien- und Gruppenreisen für Gemeinden und Einzelreisende stetig erweitern.

Heute sehe man sich als Reiseveranstalter für alle, die sich für Kultur, Religion und Geschichte interessieren. Dabei sei man überzeugt, dass Glaube und Religion nicht selten den Schlüssel zum Verständnis eines Landes und seiner Menschen darstellten. Alle Reisen seien ökumenisch ausgerichtet. Das bedeute, dass man Menschen aus den unterschiedlichsten Traditionen als Teilnehmende ansprechen wolle und die Reiseleitung von Fachleuten unterschiedlicher Konfession und Religionen durchgeführt werde.