Wien

Heißer Sommer: Kirchen offen für „Kurzurlaub der Seele“

„Sommer und offene Kirche ist Urlaub für die Seele“: So preist die Erzdiözese Wien „schnelle Erholung ohne weite Reise“ in den Kirchen der Stadt an. Die weit offenen Gotteshäuser bieten sich in der Sommerzeit als Kurzurlaubsdestination im eigenen Ort oder Grätzel an.

Mehr als 800 Kirchen und Kapellen in der Erzdiözese Wien, also der Stadt Wien und dem östlichen Niederösterreich, laden ein, hineinzuschauen, sich an den Kunstwerken und der Stille des Sakralraumes zu erfreuen. Hunderte haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende ermöglichen, dass man täglich und fast überall Kraft tanken und sich „ein paar Minuten Ruhe in der offenen Kirche gönnen“ kann. Das berichtete Niki Haselsteiner vom Projektbüro „Offene Kirche“ am Montag in einer Aussendung.

Mit begleitenden Hilfsmitteln wie Bibelspruchkarten, Anliegenbüchern, Kurzbiografien beeindruckender Christinnen und Christen oder etwa aufliegenden Büchern zum Schmökern bieten kühle Kirchen Platz für Kurzurlaub. An manchen Standorten laden gar mit Psalm 62 bedruckte Liegestühle zu einer kurzen Rast ein – und sie erinnern daran, dass „bei Gott allein die Seele zur Ruhe kommt“.

Liegestühle mit passendem Psalm

Diese Liegestühle sind in den Wiener Pfarren St. Claret (Wien 22), Dornbach, Gaweinsthal, Hadersdorf, Herz Jesu (Wien 21), Höbersdorf, Hohenau, Kamilluskirche im Wilhelminenspital, Kirchberg am Wechsel, Leobendorf, Leopoldsdorf, Lichtenthal, Margarethen am Moos, Pfarrverband Poysdorf, Rabensburg, Schwadorf, Schwechat, Starchant, Strasshof, Wolkersdorf, Zum Guten Hirten im Steinfeld zu finden.

Kühlende Sakralräume

In großer Hitze bieten insbesondere die mehr als 200 Jahre alten Kirchen eine angenehme Abkühlung. Aber auch wenn sich der Sommer einmal von der verregneten Seite zeigt, könne eine Kirche zu einem Zufluchtsort werden, in dem man seiner Liebsten gedenken, eine Kerze entzünden oder eine kurze Auszeit vom Alltag nehmen könne.

Kirche Maria am Gestade in Wien
Reuters/Lisi Niesner
Kirchen bieten Abkühlung: Maria am Gestade in Wien Innere Stadt

In vielen Kirchen finde man auch Hilfen, die Stille des Raumes für sich zu gestalten und zu nutzen; etwa eine kleine Box mit der Aufschrift „1WORT“, das kurze Texte aus der Bibel und umseitig kurze Anregungen enthält, wie die jeweilige Perikope (liturgischer Bibeltext) im eigenen Leben ihre Spuren hinterlassen kann.

Gebete und Vorbilder

„Freunde im Himmel“ sind kleine Faltblätter, auf denen in wenigen Absätzen das Leben beeindruckender Christinnen und Christen vorgestellt wird. Einige Gedanken, Briefausschnitte oder Gebete dieser Heiligen können zum Nachdenken anregen, das eine oder andere Gebet kann man sich in der stillen, offenen Kirche zu eigen machen.

In vielen dieser Kirchen liegen auch Anliegenbücher auf, die dazu einladen, die eigenen Gebete, Bitten und Anliegen, auch mit Dank, vor Gott zu legen. Oftmals werden diese Anliegen dann auch in den sonntäglichen Gottesdienst mit hineingenommen, manchmal sogar sichtbar, indem das Buch vor den Altar gestellt wird.

Bücher und Kinderecke

In vielen offenen Kirchen würden zudem Bücher zur Lektüre angeboten: Von der Bibel über kompakte Informationen zum Glauben, in kleinen Happen genießbar, bis hin zu tiefschürfenden, längeren Texten, erklärte Haselsteiner weiter.

Stefan Kronthaler, Redakteur der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“ und die Pfarren haben die passende Urlaubsliteratur aufgelegt und mit einer Banderole „Urlaub für die Seele“ versehen, damit nicht versehentlich ein Buch mit nach Hause genommen werde. Kinder lädt darüber hinaus eine eigens gestaltete Ecke zum Malen, Spielen und Rätsellösen ein.