Katholische Frauen

Kfbö: Geschlechtergerechtigkeit auf allen Ebenen

Die Katholische Frauenbewegung Österreich (kfbö) hat sich deutlich für „Geschlechtergerechtigkeit auf allen Ebenen der Kirche“ ausgesprochen. Die Forderung beinhaltet auch den Zugang zu Weiheämtern.

Die gleiche Würde von Frauen und Männern, gegründet in der Gottebenbildlichkeit, müsse im Kirchenrecht sowie in der Öffnung der Weiheämter ihren Niederschlag finden, so die kirchliche Frauenorganisation in einer Aussendung am Freitag. Anlass dafür sind Beiträge, die von der kfbö im Zuge des von Papst Franziskus ausgerufenen Synodalen Prozess erarbeitet wurden.

Entsprechende Unterlagen habe man bereits dem in der Bischofskonferenz zuständigen Referatsbischof Wilhelm Krautwaschl sowie der Weltunion der katholischen Frauenverbände, WUCWO (world union of catholic women´s organisations) übergeben, teilte die kfbö mit. Sie folge damit dem Aufruf, sich sowohl über die Ortskirche, als auch direkt in Rom in den Synodalen Prozess einzubringen. Basis ihrer Forderung sei das „Ideal des Reiches Gottes“ (Galaterbrief 3,28), demgemäß vor Gott alle Menschen, unabhängig vom Geschlecht, gleich seien.

Verhältnisse neu ordnen

Das Verhältnis von Klerikern und Laien müsse kirchenrechtlich neu geordnet werden, so die kfbö, um sicherzustellen, dass Laien – Männer wie Frauen – auf allen Ebenen Leitung mit Stimmrecht ausüben dürften. Die kirchenrechtlich verankerte, hierarchische Struktur der Kirche berücksichtige keine synodal getroffenen Entscheidungen.

„Die Weihe von Frauen, im Zuge der synodalen Beratungen häufig von Frauen vorgebracht, werde als Zeichen der Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung aus der Taufe heraus gesehen“, hält die Frauenbewegung fest.

Geschlechtervielfalt in den Blick nehmen

Frauen seien in ihrer Vielfalt wahrzunehmen, losgelöst von vorherrschenden Geschlechterstereotypen. Die katholische Kirche sei weltweit dazu aufgerufen, gegen Frauendiskriminierung vorzugehen. Weiters gelte es, Geschlechtervielfalt generell in den Blick zu nehmen, vorhandene Analyse- und Bearbeitungsmethoden zu nutzen, um Geschlechtergerechtigkeit umzusetzen und zu gewährleisten, so die kfbö weiter.

Ebenso wird darauf hingewiesen, dass vor allem Frauen Sorgearbeit übernähmen, so die kfbö mit Verweis auf die Coronavirus-Pandemie. Das Ehrenamt müsse deswegen neu geordnet werden. Die Doppelbelastung von Frauen habe sich auch im synodalen Konsultationsprozess niedergeschlagen. Die Zeitressourcen von Frauen seien knapp.

Frauen nicht „doppeltem Druck“ aussetzen

Synodales Arbeiten erfordere jedoch besonders viel Zeit und Ressourcen, sodass es notwendig sei, Unterstützung bereitzustellen. Diese brauche es zudem, um ein synodales Laienapostolat zu ermöglichen, in dem aktive Frauen nicht dem „doppelten Druck von Patriarchat und Klerikalismus“ ausgesetzt seien.

Papst Franziskus hat Katholikinnen und Katholiken weltweit dazu aufgerufen, sich am zweijährigen Synodalen Prozess zu beteiligen, der im Oktober 2023 in einer Weltbischofssynode in Rom, die den Titel „Eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation, Mission“ trägt, gipfelt. Deren Vorbereitung findet derzeit in drei Phasen – zunächst auf Ebene der Diözesen, dann der Kontinente und schließlich der Weltkirche – statt.

Auch Orden, Kurienbehörden, katholische Vereinigungen, Gemeinschaften und katholische Fakultäten sind zur Teilnahme aufgerufen. Ziel dieses Synodalen Prozesses ist es, allen Gläubigen Gelegenheit zu bieten, „aufeinander und auf den Heiligen Geist zu hören“, so die Devise von Papst Franziskus.