Judentum

Neue Ausbildung für Rabbiner-Ehefrauen startet in Europa

Die Europäischen Rabbinerkonferenz startet eine eigene Ausbildung für Ehefrauen von Rabbinern, sogenannte Rebbetzin. Es handle sich um ein in der jüdischen Welt einmaliges Programm, teilte die Organisation orthodoxer Rabbiner mit Sitz in Brüssel der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit.

Zur Begründung hieß es, Rabbinerfrauen spielten in Gemeinden eine wichtige Rolle, etwa in der Lebensberatung oder Familienarbeit. Dies sei lange nicht anerkannt worden. Der zweigleisige Kurs umfasst ein Mentorat durch ein erfahrenes Rabbiner-Ehepaar sowie ein Training in Leitung und Kommunikation. Die Leiterin des Programms, die israelische Anwältin und Publizistin Yemima Mizrachi, äußerte als Wunsch, „dass jede Gemeinde eine weibliche Figur hat, an die sie sich mit einer Frage wenden kann“. Dafür sollten Rabbinerfrauen auch „Anerkennung von außen bekommen“.

Nach Worten des Generalsekretärs der Europäischen Rabbinerkonferenz, Gady Gronich, kam der Anstoß zu dem Projekt von Rabbiner-Gattinnen, deren Ehemänner an Lehrgängen der Konferenz teilgenommen hatten. Bislang hätten sich mehr als 40 Interessentinnen angemeldet. Gronich sagte, man wolle jüdische Gemeinden auch für die Frage der finanziellen Vergütung sensibilisieren. In den meisten Gemeinden in Europa arbeiteten Rabbinerfrauen unentgeltlich.