Papst vor Kasachstan-Reise: „Welt dürstet nach Frieden“

Papst Franziskus hat beim Angelus-Gebet am Sonntag über die dreitägige Reise nach Kasachstan gesprochen, zu der er am Dienstag aufbrechen wird, um am Kongress der Oberhäupter der Welt- und traditionellen Religionen teilzunehmen.

„Es wird eine Gelegenheit sein, zahlreiche Religionsvertreter zu treffen und einen brüderlichen Dialog zu führen, der von dem gemeinsamen Wunsch nach Frieden beseelt ist. Frieden, nach dem unsere Welt dürstet“, sagte der Papst.

„Ich möchte bereits jetzt einen herzlichen Gruß an die Teilnehmer sowie an die Behörden, die christliche Gemeinschaft und die gesamte Bevölkerung dieses großen Landes richten. Ich danke Ihnen für die Vorbereitungen und die Arbeit, die Sie im Hinblick auf meinen Besuch geleistet haben“, fügte Franziskus hinzu.

Kardinal in Ukraine gesandt

Der Papst betete auch für das ukrainische Volk und für seinen Gesandten, Kardinal Konrad Krajewski, der in der Ukraine eingetroffen ist. „In diesen Tagen ist Kardinal Krajewski, Präfekt des Dikasteriums für den Dienst der Nächstenliebe, in der Ukraine, um verschiedene Gemeinschaften zu besuchen und ein konkretes Zeugnis für die Nähe des Papstes und der Kirche zu geben“, erklärte der Papst vor den 18.000 auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen.

Papst Franziskus beim Angelus-Gebet, 11.9.2022
APA/AP/Andrew Medichini
Der Papst nimmt am Weltkongress der Religionen in der kasachischen Hauptstadt teil

Reise in Sachen Frieden

Franziskus reist am Dienstag in die kasachische Hauptstadt Nur-Sultan, um dort am VII. Weltkongress der Religionen teilzunehmen. Zu dem interreligiösen Friedenstreffen am 14. und 15. September werden laut lokalen Angaben rund 100 Delegationen aus 50 Ländern erwartet. Seit 2003, auch als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA, lädt die kasachische Regierung alle drei Jahre zum „Kongress von Welt- und traditionellen Religionen“.

Darüber hinaus feiert Franziskus eine Messe, zu der etwa 3.000 Pilgerinnen und Pilger zusätzlich erwartet werden. Auch ein Treffen mit Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew und mit Regierungsvertretern steht auf dem Programm der Reise.

Ein ursprünglich avisiertes Treffen mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill findet indes nicht statt. Dieser hatte Ende August sein Kommen abgesagt. Stattdessen wird eine russische Delegation, angeführt vom neuen Leiter des russisch-orthodoxen Außenamts, Metropolit Antonij (Sevrjuk), in Nur-Sultan erwartet.