Vatikan

Papst: Kinderkriegen ist „patriotische Aufgabe“

Kinderkriegen ist nach Worten von Papst Franziskus eine patriotische Pflicht. Italien und andere Länder erlebten derzeit einen „demografischen Winter“, sagte er am Montag im Vatikan vor Mitgliedern der Confindustria, Italiens größtem Arbeitgeberverband.

Geburtenarmut und Überalterung der Gesellschaft bedrohten das Wirtschaftsleben und die öffentlichen Finanzen, weil Arbeitskräfte fehlten und gleichzeitig hohe Pensionskosten zu stemmen seien. „Heute ist das Kinderzeugen eine, ich möchte sagen, patriotische Frage, auch um das Land nach vorn zu bringen“, so der Papst.

Franziskus appellierte an Unternehmer, Frauen darin zu unterstützen, Kinder und Arbeitsleben zu vereinbaren. Zudem müssten sie ihre Aufgabe darin sehen, Arbeitsplätze zu schaffen, besonders für junge Menschen. „Die jungen Leute brauchen euer Vertrauen; und ihr braucht die jungen Leute, weil die Unternehmen ohne die Jungen an Innovation, Energie und Enthusiasmus verlieren“, sagte Franziskus.

Gewollte Kinderlosigkeit „Egoismus“

Papst Franziskus hält gewollte Kinderlosigkeit für Egoismus. „Keine Kinder zu haben ist eine egoistische Wahl“, sagte er bei einer Generalaudienz im Februar 2015 – mehr dazu in Papst: Keine Kinder zu bekommen ist egoistisch. Eine Gesellschaft, in der es keine Kinder gebe, weil diese „vor allem als Sorge, Last und Risiko“ gesehen würden, sei „trübselig“.

Nur wenige Woche zuvor hatte er allerdings davor gewarnt, gute Katholiken müssten sich „nicht wie die Karnickel“ vermehren – mehr dazu in „Nicht wie die Karnickel vermehren“. Laut der katholischen Lehre sind Verhütungsmittel wie Antibabypille und Kondom verboten. Viele Gläubige halten das allerdings für veraltet.