Kasachstan

Religionskongress endet mit Friedensappell

Internationale Religionsführerinnen und -führer haben Regierende und Machthaber auf der Welt aufgefordert, sich entschiedener gegen den Krieg zu stellen. Sie sollten Kirchen, humanitäre Organisationen und auch Frauen dabei stärker einbinden.

„Wir bitten euch im Namen Gottes und zum Wohle der Menschheit: Setzt euch für den Frieden ein, nicht für die Rüstung“, sagte Papst Franziskus zum Abschluss eines zweitägigen Kongresses am Donnerstag in Kasachstan. „Nur wenn ihr dem Frieden dient, wird euer Name in der Geschichte groß bleiben.“

In der Hauptstadt Nur-Sultan war zuvor die Abschlusserklärung der Versammlung von rund 100 Delegationen aus 50 Ländern verabschiedet worden. Darin heißt es, dass der Dialog zwischen den Völkern verstärkt werden müsse, um gemeinsam und friedlich die Probleme der Welt zu lösen.

Bischöfin: Gewalt hat nichts mit Religion zu tun

„Wir sind der Überzeugung, dass Extremismus, Radikalismus, Terrorismus und alle anderen Formen von Gewalt und Krieg, unabhängig von ihren Zielen, nichts mit wahrer Religion zu tun haben und aufs Schärfste abgelehnt werden müssen“, las Jo Bailey Wells, eine Bischöfin der Church of England, im Plenum vor.

Religionskongress in Nur-Sultan, Kasachstan, Gruppenbild. Im Zentrum Jo Bailey Wells, Bischöfin der Church of England
Reuters/Remo Casilli
Wenige Frauen beim Religionskongress in Nur-Sultan, Kasachstan: Im Zentrum Jo Bailey Wells, Bischöfin der Church of England

Bailey Wells war eine von ganz wenigen Frauen im großen Rund der Kirchenvertreter in Nur-Sultan. Trotzdem oder genau deshalb wurde die Rolle von Frauen selbst in der Erklärung hervorgehoben.

Papst: Frauen mehr ins Zentrum

Papst Franziskus sagte, Frauen müsse im Kampf um Frieden „mehr Aufgaben und größere Verantwortlichkeiten anvertraut werden. Wie viele Entscheidungen des Todes würden vermieden, wenn eben gerade Frauen im Zentrum der Entscheidungen stünden. Lasst uns dafür sorgen, dass sie mehr respektiert, anerkannt und einbezogen werden“.

Nach dem offiziellen Ende des Kongresses trat der Papst mit seiner Delegation den Rückflug nach Rom an, wo er am Nachmittag erwartet wurde. Am Morgen hatte er noch privat Vertreter des Jesuitenordens und dann in einer Kathedrale andere Geistliche und Pastoralarbeiter aus Kasachstan getroffen. Für das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, das wegen eines Knieleidens die meiste Zeit im Rollstuhl sitzen muss, war es die dritte Auslandsreise in diesem Jahr.