Vatikan-Besuch

Familienministerin Raab traf Papst Franziskus

Familien- und Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) ist am Mittwoch im Vatikan mit Papst Franziskus zusammengetroffen. Am Ende der Generalaudienz auf dem Petersplatz begrüßte der Papst die ÖVP-Politikerin und wechselte einige Worte mit ihr, meldete Kathpress am Mittwoch.

Raab überreichte dem Papst dabei Mariazeller Lebkuchen und handgemachte Andenken aus einer Werkstatt der Erzdiözese Wien. Das Treffen mit dem Papst bezeichnete Raab im Anschluss im Interview mit der Nachrichtenagentur Kathpress als „sehr bewegenden Moment“.

Nachsatz: „Über die Geschenke aus Österreich hat sich der Papst sichtlich gefreut.“ Beeindruckt zeigte sich die Ministerin auch davon, dass so viele junge Menschen zur Generalaudienz auf den Petersplatz gekommen waren, unter anderem auch viele junge Ehepaare, die vom Papst gesegnet wurden.

Gesprächen mit Kurienvertretern

Raab hielt sich am Dienstag und Mittwoch zu Gesprächen mit hochrangigen Vertretern der römischen Kurie bzw. der italienischen Familienministerin Elena Bonetti in Rom und im Vatikan auf. Unter anderem traf die in der Regierung für Kultusangelegenheiten verantwortliche Ministerin auch mit dem Außenbeauftragten des Vatikan, Erzbischof Paul Richard Gallagher, zusammen.

Familien- und Integrationsministerin Susanne Raab und Papst Franziskus im Vatikan
APA/Vatican Media
Familien- und Integrationsministerin Raab und Papst Franziskus im Vatikan

Themen des Gesprächs mit Erzbischof Gallagher waren laut Raab die schwierige Situation für diskriminierte und verfolgte Christinnen und Christen in vielen Teilen der Welt, Migration und Integration, aber auch die schwierige Situation für Familien und die dramatischen Auswirkungen des Ukraine-Krieges. Auch das gute kooperative Verhältnis zwischen dem Staat und den Religionsgemeinschaften in Österreich habe sie zur Sprache gebracht, sagte Raab.

Hilfe für Christen weltweit

Übereinstimmung habe darüber bestanden, „dass wir hier in Europa mehr Bewusstsein dafür schaffen müssen, in welch schwieriger Situation sich viele Christen auf der Welt befinden“. Hier wolle auch Österreich seinen Beitrag leisten. Sie habe Erzbischof Gallagher berichtet, dass sich die Republik Österreich tatkräftig an der Errichtung einer Schule im irakischen Qaraqosh (Karakosch) beteiligt hatte, die heuer im Mai eröffnet wurde.

Der vatikanische Außenbeauftragte habe bestätigt, dass die Investitionen in die Bildung zentral sei, „um den Menschen und vor allem der Jugend in diesen Ländern auch eine Perspektive zu geben“. Dies habe sie bestärkt, so Raab, auf diesem Weg weiterzugehen, auch in Zusammenarbeit mit der Kirche in Österreich.

„Wir haben uns auch über die Gefahren im Bereich des Extremismus ausgetauscht und darüber gesprochen, welche Rolle die Religion im Integrationsprozess haben kann und wie wichtig und zugleich selbstverständlich es sein muss, dass man auch über Werte spricht“, sagte Raab. Sie habe dem Erzbischof auch über die Integrationsmaßnahmen für die Flüchtlinge aus der Ukraine, hauptsächlich Frauen und Kinder, berichtet.

Ukraine-Krieg und Flucht

Man habe ausführlich über die Auswirkungen des Ukraine-Krieges gesprochen, sowohl was Fluchtbewegungen als auch die steigenden Preise und mögliche Lebensmittelknappheiten in Teilen der Welt betrifft, die dann nochmals Migrationsbewegungen verstärken würden. Dies sie auch schon feststellbar.

Übereinstimmung habe auch darüber geherrscht, „dass die Familien das Herzstück unserer Gesellschaft sind“, und „dass es daher wichtig ist, dass wir die Familien unterstützen und stärken“. Dieses Thema sei auch bei der Begegnung mit Gabriella Gambino aus der Leitung der vatikanischen Behörde für Laien, die Familie und das Leben im Mittelpunkt gestanden.

Die Ministerin besuchte in Rom schließlich auch das Päpstliche Institut Santa Maria dell’Anima, das für die deutschsprachige Pfarr-und Pilgerseelsorge in Rom zuständig ist und tauschte sich mit Mitgliedern der Pfarrgemeinde aus.