„Imam Jusuf al-Karadawi ist gestorben, nachdem er sein Leben der Verbreitung des Islams und der Verteidigung seiner Gemeinschaft gewidmet hatte“, hieß es in dem Twitter-Post.
Jusuf al-Karadawi galt als einer der geistigen Führer der 1928 in Ägypten gegründeten Muslimbruderschaft. Die Muslimbruderschaft ist in Ägypten inzwischen als „Terrororganisation“ eingestuft und seit 2013 verboten. Anhänger der Bewegung werden seither rigoros von den Sicherheitskräften und der Justiz verfolgt.
In Abwesenheit zum Tod verurteilt
Mitgliedern droht die Todesstrafe. Auch al-Karadawi war mehrfach in Ägypten inhaftiert. 2015 wurde er in Abwesenheit zum Tod verurteilt. Der Geistliche fand Zuflucht in Katar, das sich erst vor Kurzem mit Ägypten versöhnt hat.
In der Vergangenheit hatte Ägypten dem Golfemirat wiederholt vorgeworfen, Anhängern der Muslimbruderschaft Asyl zu gewähren und die islamistische Gruppe finanziell zu unterstützen.
Nach dem Sturz des langjährigen ägyptischen Staatschefs Husni Mubarak gewann dann der zur Muslimbruderschaft gehörende Mohammed Mursi 2012 die erste demokratische Wahl in Ägypten. Mursi wiederum wurde nach nur einjähriger Amtszeit vom Militär gestürzt. Durch diesen Putsch gelangte der bis heute amtierende Abdel Fattah al-Sisi an die Macht.