Vatikan

Friedensnobelpreis: Bischof unter Missbrauchsverdacht

Der Fall des Bischofs Carlos Belo sei vom Vatikan erstmals 2019 untersucht worden, erklärte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni am Donnerstag, nachdem Belo öffentlich vorgeworfen worden war, er habe Jugendliche missbraucht und ihr Schweigen erkauft.

„Im Lichte der Anschuldigungen“, die der Vatikan erhalten habe, seien Belo im September 2020 „bestimmte disziplinarische Einschränkungen auferlegt“ worden, erklärte Bruni. „Dazu gehörten Einschränkungen seiner Bewegungsfreiheit und der Ausübung seines Amtes, das Verbot des freiwilligen Kontakts mit Minderjährigen, von Interviews und Kontakten“ mit Osttimor, fügte Bruni hinzu. Diese Maßnahmen seien 2021 „modifiziert und verschärft“ worden.

Am Mittwoch hatte die niederländische Wochenzeitung „De Groene Amsterdammer“ Ermittlungen veröffentlicht, laut denen Belo vorgeworfen wurde, von den 1980er Jahren bis 2000 Teenager missbraucht zu haben.

Einsatz für Menschenrechte

Gemeinsam mit dem heutigen Präsidenten Jose Ramos-Horta hatte Belo 1996 für seinen Einsatz für die Menschenrechte während der indonesischen Besatzung von Osttimor, einer ehemaligen portugiesischen Kolonie, den Friedensnobelpreis erhalten. Belo hatte 2002 unter Verweis auf gesundheitliche Gründe bei Papst Johannes Paul II. seinen Rücktritt eingereicht.