Österreich

Preis Trompete von Jericho 2022 an Ex-Missionar

Der heuer zum zweiten Mal verliehene Preis der österreichischen Kirchenreformbewegungen, die „Trompete von Jericho“, wird an den ehemaligen Missionar, Politologen und Afrikanisten Josef Pampalk verliehen.

Die Trompete von Jericho sei „ein Würdigungspreis für besondere Verdienste um die Reform der katholischen Kirche“, so eine Aussendung der Kirchenreformorganisationen. Die Auszeichnung geht an Personen, die „gegen nicht mehr zeitgemäße kirchliche Regeln aufstehen. Preiswürdig sind vor allem Menschen, die dafür von der Kirchenleitung mit Strafen belegt wurden, z. B. durch Jobverlust oder Beschränkung ihrer Karriere“, hieß es weiter.

Nach der ersten Verleihung der Trompete von Jericho an die frühere Ordensfrau und Buchautorin Doris Reisinger im Oktober 2021 ist der diesjährige Preisträger Josef Pampalk, Politologe und Afrikanist. Als ehemaliger Missionar der „Weißen Väter“ in Mosambik war er „Zeuge, wie sich die dortigen Bischöfe der Kolonialmacht Portugal unterwarfen“.

Öffentlicher Protest gegen Salazar-Regime

Die Aussendung weiter: „Ein Konkordat von 1940 zwischen (Diktator Antonio de Oliveira Salazar, 1889–1970, Anm.) und dem Vatikan verfügte, dass die Missionen als eine Agentur im Dienste des portugiesischen Imperiums galten, dass die Kolonialregierung die Bischöfe aussuchte und bezahlte, dafür von ihnen eindeutige Unterstützung bei der Aufrechterhaltung des Kolonialismus erwartete.“

Wer Kritik übte oder für die Rechte der Einheimischen eintrat, wurde bestraft oder des Landes verwiesen. Als sich die „Weißen Väter“ zu einem öffentlichen Protest entschlossen, wurden sie 1971 aus Mosambik ausgewiesen. Die Unterstützung des Kolonialismus durch den Vatikan führte dazu, das Pampalk und andere „Weiße Väter“ ihr Priesteramt niederlegten.

De Preisverleihung findet an Freitag, 7. Oktober von 18.00 bis 20.30 Uhr im ÖJAB-Haus (Wien 1, Johannesgasse 8) statt.