Katholiken

Arbeitsdokument für zweite Phase der Weltsynode fertig

Das Arbeitsdokument für die kontinentale Phase der von Papst Franziskus initiierten Weltsynode der katholischen Kirche ist fertiggestellt. Neben den Synthesen der 112 von 114 nationalen Bischofskonferenzen hatten auch Ordensgemeinschaften, Vatikanbehörden und Privatpersonen ihre Anliegen nach Rom geschickt.

Das Dokument sei vom zuständigen Rat angenommen und dem Papst übergeben worden, teilte das vatikanische Synodensekretariat am Montagabend mit. Mitte Oktober soll das auf Italienisch und Englisch verfasste Papier, das sich als Leitfaden für das weitere Vorgehen im weltweiten synodalen Vorgang versteht, veröffentlicht und zeitgleich an alle Bischöfe weltweit geschickt werden.

Von 21. September bis 2. Oktober hatten sich rund 50 Fachleute aus aller Welt zu Beratungen in Frascati unweit von Rom getroffen. Gemeinsam erarbeiteten sie unter Zuhilfenahme der Methode der „Spirituellen Konversation“ das „Dokument für die kontinentale Phase“ (Documento per la Tappa Continentale, DTC) auf Grundlage der gesammelten Rückmeldungen zum Fragebogen des Synodensekretariats aus der ersten, ortskirchlichen Phase des weltweiten synodalen Prozesses 2021-2023.

Schönborn nahm an Beratungen teil

Zum Abschluss am vergangenen Wochenende nahmen auch die Mitglieder des Synodenrates, unter ihnen der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn, an den Beratungen in Frascati teil. Am Sonntag trafen die Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien mit Papst Franziskus zusammen. Der Papst habe bei der Begegnung seine Wertschätzung für die Arbeit der Gruppe ausgedrückt, schrieb das Synodensekretariat dazu auf Twitter.

Geleitet wurden die Tage in Frascati von Kardinal Mario Grech, Generalsekretär der Synode, und dem Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich als „Generalrelator der 16. ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode“.

Bischöfe von sieben Kontinenten beraten

Auf Grundlage des erarbeiteten Dokuments geht der weltweite synodale Prozess in den kommenden Monaten auf Ebene der Kontinente weiter. Am Ende sollen die sieben kontinentalen Bischofsversammlungen der katholischen Kirche – Afrika, Ozeanien, Asien, Naher Osten, Europa, Lateinamerika sowie USA/Kanada – bis Ende März 2023 je ein eigenes Dokument erstellen.

Die kontinentale Versammlung für Europa dazu wird vom 5. bis 12. Februar 2023 in Prag stattfinden. Bereits bekannt sind auch Termine für die afrikanische (1. bis 7. März in Äthiopien) und die südamerikanische (20. bis 31. März in Kolumbien) Versammlung. Jene für den Nahen Osten findet vom 12. bis 18. Februar statt.

Reformen möglich

Die sieben aus den kontinentalen Beratungen entstehenden Texte fließen bis Juni 2023 in das eigentliche Arbeitsdokument „Instrumentum Laboris“ der Synode ein. Auf dessen Grundlage berät die Weltbischofs-Synode im Oktober 2023 in Rom. Deren Beschlüsse wird der Papst in einem eigenen Schreiben würdigen und möglicherweise Reformen für die Verfassung der katholischen Weltkirche daraus ableiten.

Franziskus rief jetzt auch erneut zum Gebet für eine für alle offene Kirche auf. „Beten wir, dass die Kirche in Treue zum Evangelium und mit Mut zur Verkündigung immer mehr Synodalität lebt und ein Ort der Solidarität, der Geschwisterlichkeit und der Aufnahme ist“, betonte der Papst in einem neuen Video zu seinem monatlichen Gebetsanliegen. Franziskus forderte dazu auf, „eine Kirche der Nähe zu sein“. „Gottes Stil“ sei Nähe. „Lasst uns dem ganzen Volk Gottes danken, das durch sein aufmerksames Zuhören einen synodalen Weg beschreitet“, so der Papst.