Leopoldi-Pfennig

Stift Klosterneuburg ehrt Kunsthistorikerin Maria Theisen

Das Stift Klosterneuburg hat die Kunsthistorikerin Maria Theisen für ihr jahrelanges wissenschaftliches Engagement mit dem „Leopoldi-Pfennig in Silber“ geehrt. Die goldene sowie die silberne Ausführung des traditionsreichen Leopoldi-Pfennigs – letztere erhielt Theisen – werden vom Stift als Ehrengeschenke vergeben.

Bei der Verleihung der Auszeichnung würdigte Administrator Prälat Maximilian Fürnsinn Theisens Forschungsarbeit bei den Beständen der Stiftsbibliothek und ihre Kuratierung von Ausstellungen. Wie das das Stift in einer Aussendung (Mittwoch) mitteilte, stelle die Wissenschaftlerin, die als Expertin für mittelalterliche Buchmalerei gilt, ihr Forschungsnetzwerk dem Stift seit Jahren zur Verfügung und zeichne für innovative Forschungsprojekte zu den Sammlungen verantwortlich.

Die gebürtige Wienerin unterrichtete als Kunsthistorikerin bereits an den Universitäten Wien, Prag oder Brünn. Seit 2006 ist sie bei der Österreichischen Akademie der Wissenschaften tätig und dabei unter anderem für Ausstellungen in der Österreichischen Nationalbibliothek oder im Stift Klosterneuburg verantwortlich.

Ausstellungshinweis

Die Ausstellung „Gotteskrieger“ ist bis 15. November im Stift Klosterneuburg zu besichtigen.

Ausstellung zum Thema „Gotteskrieger“

Auch die aktuelle Jahresausstellung des Stifts „Gotteskrieger“ wurde von Theisen kuratiert. Sie widmet sich dem „Kampf um den rechten Glauben rund um Wien im 15. Jahrhundert“, geläufiger bekannt als „Hussitenkriege“ und der Schwächung der Kirche durch Papst und Gegenpapst.

Während der Hussitenkriege war Klosterneuburg zum Zufluchtsort papsttreuer Katholiken aus Böhmen geworden. Das Stift bewahrt aus dieser Zeit zahlreiche Objekte auf – illuminierte Codices, theologische Traktate, Goldschmiedearbeiten, Tafelbilder und Skulpturen -, die in der Ausstellung präsentiert werden.

Podiumsdiskussion: „Religion – Wofür überhaupt?“

Die Ausstellung, die sich auch der Legitimierung von Kriegen „im Namen Gottes“ widmet, stellte in der Vergangenheit Bezüge zur Gegenwart her. Zwei Mal gab sie Anlass für prominent besetzte Podiumsdiskussionen, um sich etwa mit dem Szenario „Was würde fehlen, wenn es keine Religion gäbe?“ zu beschäftigen.

Am 31. August diskutierten unter anderen Theisen, der Moraltheologe Matthias Beck und die Philosophin Lisz Hirn zum Thema „Religion – Wofür überhaupt? Die gesellschaftspolitische Relevanz von religiösem Bekenntnis heute.“ Die aufgezeichneten Podiumsdiskussionen, die in Kooperation mit „Radio Klassik Stephansdom“ entstanden, können im Podcast „Perspektiven“ des Senders nachgehört werden.