Anordnung

Opus Dei berät 2023 über Statutenänderung

Der Leiter des Opus Dei („Werk Gottes“), der spanische Priester und Jurist Fernando Ocariz Brana, ruft seine Organisation zu einer außerordentlichen Generalversammlung zusammen. Papst Franziskus hatte Änderungen der Struktur des Werks angeordnet.

Die im ersten Halbjahr 2023 geplante Tagung zur Änderung der Statuten sei eine Reaktion auf die von Papst Franziskus angeordneten Veränderungen, berichtete das private katholische US-Mediennetzwerk CNA am Donnerstagabend (Ortszeit) und berief sich dabei auf ein Schreiben von Ocariz.

Papst Franziskus hatte am 22. Juli das Motu proprio „Ad charisma tuendum“ erlassen, in dem er einige Strukturen der Prälatur änderte. Sein Ziel war es, „das Charisma zu schützen“ und „das evangelisierende Wirken ihrer Mitglieder in der Welt zu fördern“, indem „der Ruf zur Heiligkeit in der Welt verbreitet wird, durch die Heiligung der Arbeit und des familiären und sozialen Engagements“.

Fernando Ocariz Chef des römisch-katholischen Ordens  Opus Dei
APA/AFP/Andreas Solaro
Der spanische Priester, Jurist und Vorsitzende des Opus Dei, Fernando Ocariz Brana

Zu den Bestimmungen des Papstes gehört, dass der Leiter der vom 2002 heiliggesprochenen Josemaria Escriva 1928 gegründeten Organisation künftig nicht mehr automatisch zum Bischof wird. Das Opus Dei wird zudem der Kleruskongregation im Vatikan unterstellt, anstelle der Bischofskongregation. Außerdem erwartet der Papst einen jährlichen Rechenschaftsbericht.

Änderungen treten automatisch in Kraft

Wie Ocariz in seinem aktuellen Schreiben betont, würden die Änderungen automatisch in Kraft treten, da es sich um ein Motu Proprio des Papstes handelt. Trotzdem wolle er einen außerordentlichen Generalkongress einberufen – „mit diesem präzisen und begrenzten Ziel“. In diesem Zusammenhang kündigte der Prälat an, dass in Kürze Leitlinien verschickt werden, die den Männern und Frauen, die an dem Kongress teilnehmen werden, helfen sollen, sich vorzubereiten und ihre Beiträge und konkreten Vorschläge einzureichen.

Der Leiter des Opus Dei betonte weiter, dass „es darum geht, sich an die Vorgaben des Heiligen Stuhls zu halten, und nicht darum, irgendeine Änderung vorzuschlagen, die uns interessant erscheinen könnte“. Er erinnerte die Mitglieder daran, „das Wohl aller im Auge zu behalten, das die rechtliche Stabilität einer Institution mit sich bringt“.

Neue Impulse für die Zukunft

Ocariz fügte hinzu, dass der Text des Motu proprio neben dem, was sich auf die Statuten bezieht, auch andere Vorschläge hervorbringen könne, „um der apostolischen Arbeit neue Impulse zu geben“, und informierte die Mitglieder, dass sie gebeten werden, diese zu einem späteren Zeitpunkt zu übermitteln, „wenn zukünftige Arbeitswochen einberufen werden“.

Weltweit gehören dem Opus Dei nach eigenen Angaben rund 90.000 Laien sowie etwa 2.000 Priester an. Der weibliche Zweig des Opus Dei wurde 1930 ins Leben gerufen. Das Werk unterhält mehrere Hochschulen, darunter die Päpstliche Universität Santa Croce in Rom. Die meisten Mitglieder hat es weiterhin in Spanien. Hier ist die Universität von Navarra das geistig-akademische Zentrum.