Katholisch

Chile: Kirche bittet Missbrauchsopfer um Vergebung

Die römisch-katholische Kirche in Chile hat Missbrauchsbetroffene um Vergebung gebeten. „Wir möchten uns nicht nur bei den Opfern und Überlebenden entschuldigen, sondern uns auch verpflichten, diesen Schmerz zu beenden“, so die Bischofskonferenz.

Der Generalsekretär der Chilenischen Bischofskonferenz, Bischof Sergio Hernan Perez de Arce Arriagada, verlas am Sonntag eine entsprechende Erklärung, wie die katholischen Nachrichten-Agenturen Deutschlands und Österreichs am Montag berichteten. Anlass war eine nationale Versammlung der katholischen Kirche in Chile. Die Kirche danke den Betroffenen für ihren Mut, die Missstände anzuprangern, sagte Perez de Arce.

Die katholische Kirche in Chile wurde in den vergangenen Jahren von einem schweren Missbrauchsskandal erschüttert. Eine Schlüsselrolle spielte der 2021 gestorbene und zuvor aus dem Klerikerstand entlassene Priester Fernando Karadima. 2011 wurde er wegen sexueller Vergehen verurteilt. Aus seinem Kreis gingen einige Bischöfe hervor, von denen inzwischen mehrere zurückgetreten sind.

Ermittlungen in etwa 240 Verdachtsfällen

Medienberichten zufolge ermittelte Chiles Justiz anschließend in etwa 240 Verdachtsfällen wegen Missbrauchs gegen mehr als 200 Kirchenmitarbeiter. Bei den mutmaßlichen Opfern handle es sich um Personen, von denen etwa die Hälfte zum Tatzeitpunkt minderjährig gewesen sei. Zwischenzeitlich hatten fast alle Mitglieder der Chilenischen Bischofskonferenz dem Papst ihren Amtsverzicht angeboten. Franziskus nahm einige davon an.