Uni Wien

Vortrag: Genderforschung in der Theologie

„Warum wir Genderforschung in der Theologie brauchen“, zeigt die Bibelwissenschaftlerin Irmtraud Fischer im Rahmen des „dies facultatis“ am Montag, 17. Oktober in Wien. Fischer ist Mitinitiatorin des internationalen Enzyklopädieprojekts „Die Bibel und die Frauen“.

Fischer war die erste Theologin mit einer katholisch-theologischen Frauenhabilitation in Österreich (1993). Bis zu ihrer Emeritierung mit Ende des Sommersemesters 2022 forschte und lehrte sie an der Uni Graz, deren Theologische Fakultät sich einen Schwerpunkt in Frauen- und Geschlechterforschung setzte.

Im Großen Festsaal der Universität Wien ist nun die renommierte Bibelwissenschaftlerin zu Gast, die selbst maßgebliche Beiträge in diesem Themenfeld leistete.

Die katholisch-theologische Fakultät der Uni Wien – die älteste im deutschen Sprachraum – betrachte Fragen der Geschlechtergerechtigkeit als eine jener aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen, mit denen sich auseinanderzusetzen gefordert sei. In der Ankündigung des „dies facultatis“ heißt es: „Anfragen aus der Genderforschung fordern theologisches Denken heraus, ihr Erbe kritisch zu reflektieren und neue Perspektiven in ihre Forschungen zu integrieren.“

Genderforschung bei Übersetzungsarbeit

In ihrem Vortrag werde Irmtraud Fischer aufzeigen, welche Erkenntnisgewinne sich für die Theologie durch Genderforschung erzielen lassen: Konkretisieren wolle sie dies am Beispiel von Übersetzungsarbeiten zur hebräischen Bibel.

Ihrem Festvortrag geht eine Eucharistiefeier um 16.00 Uhr in der Wiener Schottenkirche voraus, die der Wiener Erzbischof (und ehemalige Theologieprofessor) Kardinal Christoph Schönborn leiten wird. Die Festveranstaltung um 18.00 Uhr an der Uni Wien beginnt mit einführenden Worten zweier Wiener Theologinnen: Vizerektorin Christa Schnabl und Dekanin Andrea Lehner-Hartmann. Dem musikalisch umrahmten Festvortrag Fischers folgt eine Einladung der Fakultät zu einem Buffet im Kleinen Festsaal.

Etwa 1.000 Studentinnen und Studenten

An der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien studieren derzeit rund 1.000 junge Männer und Frauen aus über 30 Ländern. Das Studienangebot umfasst verschiedene theologische und religionswissenschaftliche Studienrichtungen aller akademischer Grade; getragen wird es von rund 70 Wissenschaftlern in sieben Instituten und 15 Fachbereichen.

Forschungsschwerpunkte sind „Katholische Theologie in Diskursen der Gegenwart“, „Interdisziplinäre Religionsforschung“, „Ethische Herausforderungen der Gesellschaft“ und „Religion und Transformation in gegenwärtigen Gesellschaften“.