Deutschland

Bischof: Waffen liefern mit Friedenslehre vereinbar

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hält Waffenlieferungen an die Ukraine für legitim. Sie seien, so der Bischof, mit der katholischen Friedenslehre vereinbar.

Zwar falle es vom christlichen Standpunkt aus schwer, die Lieferung todbringender Waffen an eine Kriegspartei zu bejahen, sagte Bätzing laut Redetext am Mittwoch beim St. Michael-Jahresempfang der Deutschen Bischofskonferenz in Berlin.

„Wir kommen nicht umhin festzustellen: Wenn ein Staat gewaltsam zur Beute eines anderen gemacht werden soll, so besitzt er das natürliche Recht auf Selbstverteidigung. Und die Ermöglichung dieser Selbstverteidigung durch andere Länder ist legitim.“ Das sage auch die katholische Friedenslehre.

Hinweis

In mehreren Folgen thematisiert der Ö1-Podcast „Krieg und Frieden“ unter anderem Gewaltverbot und Selbstverteidigungsrecht, Tyrannenmord und Pazifismus.

Angriff auf Friedensordnung

Ein menschenverachtender Angriffskrieg gegen ein Nachbarland sei im Europa der heutigen Generation scheinbar undenkbar gewesen. „Wir müssen nun erleben, wie der von Russland ausgegangene Krieg Zehntausende von Menschenleben kostet, ungezählte Verwundete und Traumatisierte zurücklässt und Millionen in die Flucht treibt“, sagte Bätzing.

Mit dem Versuch, durch kriegerische Akte, Schein-Referenden und Annexion die Grenzen zu verschieben, würden ein Grundpfeiler des Völkerrechts und zentrale Elemente der europäischen Friedensordnung angegriffen. „In diesem Krieg geht es um die Grundlagen unseres Zusammenlebens – in Europa und darüber hinaus, jetzt und für zukünftige Generationen.“