Dialog

Islam in „offenen Moscheen“ kennenlernen

Um die Vielfalt des muslimischen Lebens in Österreich zu zeigen, veranstaltet die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) am Sonntag einen „Tag der offenen Moschee“. In zehn teilnehmenden Einrichtungen in sieben Bundesländern wird es die Möglichkeit zum Dialog und zur Vernetzung geben.

Wer immer schon Fragen zum Islam oder zur muslimischen Lebensweise hatte, eine Moschee von innen sehen, Gemeinsamkeiten entdecken oder vermeintliche Gegensätze diskutieren wollte, sei herzlich zum „Tag der offenen Moschee“ eingeladen, sagt Edina Husovic, Büroleiterin der IGGÖ, in einem „Wort zum Freitag“-Video auf der Website der IGGÖ.

Der Islam hat in Österreich eine lange Tradition. Seit 1912 ist er eine anerkannte Religionsgemeinschaft. Seit 110 Jahren also würden die österreichische Mehrheitsgesellschaft und Musliminnen und Muslime ihr Leben in der ein oder anderen Form teilen, sagt Husovic.

„Durchs Reden kommen die Leut’ zam“

Menschen würden als Nachbarinnen und Nachbarn zusammenleben, seien Arbeitskolleginnen, Mitschüler oder würden sich eine Parkbank miteinander teilen. Doch oft wüssten sie gar nicht, welchem Glauben ihr Gegenüber angehöre, so Husovic. Dem soll die Veranstaltung Abhilfe verschaffen.

Veranstaltungshinweis:
„Tag der offenen Moschee“ am Sonntag, 23.10.2022, von 14.00–17.00 Uhr.

„Durchs Reden kommen die Leut’ zam“, formuliert Husovic salopp. Der „Tag der offenen Moschee“ sei eine Möglichkeit des Kennenlernens, des Vernetzens und des Dialogs über Gemeinsamkeiten und Herausforderungen, wie es auch vonseiten des IGGÖ-Präsidenten Ümit Vural in einer Presseaussendung von Montag heißt.

„Abbau von Barrieren"“

„Der Abbau nachbarschaftlicher Barrieren durch persönliche Begegnungen zwischen Menschen verschiedener Religionen, Kulturen, Weltanschauungen und ethnischer Herkunft und die Förderung einer Neugier für andere Traditionen und Kulturen trägt zu einer Stärkung des sozialen Zusammenhalts und des Wir-Gefühls in der Gesellschaft entschieden bei“, so Vural.

Die erste Generation Musliminnen und Muslime hätten keine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene religiöse Infrastruktur vorgefunden, als sie nach Österreich kamen, sagt Husovic. Sie hätten mit bescheidensten Mitteln erste Einrichtungen gegründet.

Vielfalt muslimischer Communities

Seither habe sich viel getan. Die Moscheen haben sich in den vergangenen Jahren von kaum wahrnehmbaren Gebetshäusern zu
sichtbaren Moscheen in unterschiedlichen architektonischen Formen entwickelt. Sie seien zu sozialen Knotenpunkten innerhalb eines sozialen Gemeinwesens, ihres Stadtteils oder Grätzels geworden, so die Presseaussendung. Auch die muslimischen Communities seien diverser geworden, ergänzt Husovic.