Papst Franziskus in Bahrain
APA/AP/Hussein Malla
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Besuch

Papst fordert in Bahrain Achtung der Menschenrechte

Zum Auftakt seines Besuchs im Golfstaat Bahrain hat Papst Franziskus am Donnerstag die Achtung von Menschenrechten und gerechte Arbeitsbedingungen gefordert.

Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche sprach heute gleich zu Beginn einer mehrtägigen Reise Themen an, die in dem Königreich und anderen Staaten am Persischen Golf kritisch sind. Franziskus zitierte dazu aus der Verfassung des Landes, in dem der Islam Staatsreligion ist.

Er sprach von Verpflichtungen, „damit es keine Diskriminierung gibt und die grundlegenden Menschenrechte nicht verletzt, sondern gefördert werden“. Das 1,5-Millionen-Einwohner-Land steht wegen Verletzungen grundsätzlicher Menschenrechte immer wieder in der internationalen Kritik. Deshalb hatten verschiedene Organisationen den Papst aufgefordert, das Thema bei seiner Reise anzusprechen.

Umstrittene Hinrichtungen

Mit Blick auf die Todesstrafe, die dort noch immer vollstreckt wird, sagte er nun: „Ich denke insbesondere an das Recht auf Leben, an die Notwendigkeit, es immer zu garantieren – auch im Hinblick auf diejenigen, die bestraft werden und deren Leben nicht beseitigt werden kann.“

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wurden in Bahrain seit 2017 sechs Menschen hingerichtet. Derzeit sitzen 26 Menschen in Todeszellen. König Hamad bin Issa Al Chalifa kann ein Todesurteil bestätigen, in eine Haftstrafe umwandeln oder auch Begnadigung gewähren. Vor Franziskus war noch nie ein Papst in Bahrain.

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Im Nachbarland Katar beginnt demnächst die Fußballweltmeisterschaft. Der 85-jährige Papst forderte in seiner Rede auch „menschenwürdige Arbeitsbedingungen“ und verurteilte Arbeitssklaverei. In Bahrain wie auch in Katar – zwei überaus reiche Staaten – leben zahlreiche Migrantinnen und Migranten aus Südasien, die dort für wenig Geld arbeiten.

Bahrain möge „ein Leuchtturm“ für bessere Arbeitsbedingungen in der gesamten Region sein, sagte der Papst. Mehrere zehntausend Menschen in Bahrain – beispielsweise aus den Philippinen – sind katholisch. Der Vatikan beziffert die Zahl der Katholikinnen und Katholiken in dem Inselstaat auf etwa 80.000.