Papst Franziskus in der Sacred Heart church in der Hauptstadt von Bahrain, Manama.
APA/AFP/Marco BERTORELLO
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Papst in Bahrain

Papst betet für Ukraine und Nahen Osten

Zum Abschluss seines ersten Bahrain-Besuchs hat Papst Franziskus für die Ukraine und „alle leidenden Völker im Nahen Osten“ gebetet und dabei ausdrücklich den Libanon hervorgehoben.

Er rief die Katholiken am Sonntag zudem auf, den Dialog mit den „Brüdern anderer Glaubensrichtungen und Konfessionen“ in einer „interreligiösen und multikulturellen Gesellschaft“ zu fördern.

Bereits am Samstag feierte das Oberhaupt der katholischen Kirche eine Freiluftmesse vor rund 30.000 Gläubigen. Für die Katholiken des mehrheitlich muslimischen Königreichs war der Gottesdienst im Nationalstadion bei der Hauptstadt Manama der Höhepunkt des viertägigen Papst-Besuchs.

Bei den meisten Teilnehmern handelte es sich um Arbeitsmigranten aus Südasien und den Philippinen. Viele von ihnen waren aus der gesamten Golfregion angereist, um ihr Kirchenoberhaupt zu sehen.

Bahrain: gelebtes Beispiel für Zusammenleben in Vielfalt

In seiner Ansprache würdigte der Papst Bahrain als gelebtes Beispiel für ein Zusammenleben der Menschen in Vielfalt. Das Land sei damit ein Spiegel der heutigen Welt, die zunehmend von Migration und der Vielfalt von Ideen, Bräuchen und Traditionen geprägt sei.

Der 85-Jährige war am Donnerstag zu seinem ersten Besuch in dem kleinen Inselstaat im Persischen Golf eingetroffen. Im Mittelpunkt der Reise stand der Dialog mit dem Islam; bei seinen Treffen mit politischen und religiösen Würdenträgern mahnte Franziskus aber auch Toleranz sowie die Achtung der Menschenrechte an.

Während seines Aufenthalts in Bahrain traf sich der Papst mit Jugendlichen, aber auch mit König Hamid bin Isa al-Chalifa. Am Sonntag besuchte der 85-Jährige die Heilig-Herz-Kirche in Manama, ehe er nach Rom zurückreiste.

Kurzzeitige Festnahme von Demonstranten

Für Aufregung sorgte die kurzzeitige Festnahme von rund zehn Demonstranten am Rande des Papst-Besuches. Einer in London ansässigen Menschenrechtsorganisation zufolge protestierten sie für die Freilassung ihrer inhaftierten Verwandten und baten um ein Treffen mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche.

Ein Sprecher der bahrainischen Regierung erklärte, es habe keine Festnahmen im Zusammenhang mit dem Papstbesuch gegeben. Menschenrechtsorganisationen kritisieren immer wieder die Diskriminierung schiitischer Oppositioneller durch die sunnitischen Machthaber Bahrains.