Kult

Neapels „Blutwunder“ soll UNESCO-Kulturerbe werden

Der Kult um den heiligen Januarius (San Gennaro) und das „Blutwunder“ in Neapel sollen immaterielles Kulturerbe der UNESCO werden. Am Samstag werden die beteiligten Institutionen um Neapels Kardinal Domenico Battaglia die Kandidatur offiziell bekanntgeben.

Das berichtete die Zeitung „La Repubblica“ (Freitag-Ausgabe). Die Bewerbung an die UNESCO trägt den Titel „Der Volkskult des heiligen Januarius in Neapel und in der Welt“. San Gennaro ist der Schutzpatron der süditalienischen Stadt am Vesuv. Sein Blutwunder zieht regelmäßig Tausende Touristinnen und Touristen an.

Dreimal im Jahr verflüssigt sich Augenzeugenberichten zufolge das in einer Glasampulle verehrte eingetrocknete Blut des Märtyrers: am 19. September, am Samstag vor dem ersten Mai-Sonntag, dem Fest der Übertragung der Reliquien nach Neapel, sowie am 16. Dezember, dem Gedenktag einer Warnung vor dem Vesuv-Ausbruch im Jahr 1631.

Papst Franziskus mit der Blutreliquie des Heiligen Januarius (San Gennaro) in Neapel, 21. März 2015
Reuters/Stefano Rellandini
Papst Franziskus mit der Blutreliquie des Heiligen Januarius (San Gennaro) in Neapel, 21. März 2015

Ausbleiben gilt als schlechtes Omen

Das Blutwunder ist seit dem Mittelalter belegt. Sein Ausbleiben gilt den Neapolitanern als schlechtes Omen. Bischof Januarius wurde der Überlieferung nach zur Zeit der Christenverfolgungen unter dem römischen Kaiser Diokletian am 19. September 305 in Pozzuoli bei Neapel enthauptet. An diesem Tag wird das Fest des Schutzheiligen begangen.