Generalaudienz

Ukraine: Papst zieht Vergleich mit Holocaust

Der Papst hat bei der Generalaudienz am Mittwoch Parallelen zwischen dem Ukraine-Krieg und dem Holocaust gezogen. „Die Geschichte wiederholt sich“, sagte der Papst.

Er äußerte sich so bei der Begrüßung von polnischen Pilgerinnen und Pilgern in Gedenken an die nationalsozialistische „Aktion Reinhardt“, im Zuge derer während des Zweiten Weltkriegs rund 1,8 Millionen Juden und Jüdinnen sowie rund 50.000 Roma in dem von Deutschland besetzten Polen ermordet wurden.

Das Zentrum für katholisch-jüdische Beziehungen an der Katholischen Universität Lublin habe am Montag des Jahrestages der „Aktion Reinhardt“ gedachte, so der Papst. „Möge die Erinnerung an dieses schreckliche Ereignis in uns allen Entschlüsse und Aktionen für den Frieden hervorrufen. Und die Geschichte wiederholt sich, wir sehen jetzt, was in der Ukraine passiert. Lasst uns für den Frieden beten“, so Franziskus.

„Brutalität des Krieges“

Das katholische Kirchenoberhaupt gedachte außerdem des ‚Fests der Unbefleckten Empfängnis‘ am morgigen Donnerstag, dem 8. Dezember. „Schaut auf die Jungfrau Maria, seid immer mutig, um die Werte des Geistes zu fördern. Sie, unsere liebste Mutter, bitten wir um Trost für alle, die von der Brutalität des Krieges heimgesucht werden, besonders für die gequälte Ukraine. Lasst uns für dieses gemarterte Volk beten, das so sehr leidet“, sagte der Papst.

Bei der Generalaudienz verurteilte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche Frauenmorde. „Besitzdenken ist der Feind des Guten und tötet die Zuneigung: Die vielen Fälle von Gewalt im häuslichen Bereich, von denen wir leider häufig in den Nachrichten hören, entstehen fast immer aus dem Anspruch, die Zuneigung des anderen zu besitzen, aus dem Streben nach absoluter Sicherheit, das die Freiheit tötet und das Leben erstickt, es zur Hölle macht. Wir können nur in Freiheit lieben, deshalb hat der Herr uns frei geschaffen, frei, auch Nein zu ihm zu sagen“, so der Papst.