New York

Neue orthodoxe Kirche am „Ground Zero“ eröffnet

Die neue orthodoxe Nikolaus-Kirche am „Ground Zero“ in New York ist ab sofort für die Öffentlichkeit zugänglich. Vor wenigen Tagen wurde im Rahmen einer Zeremonie zum Fest des Heiligen Nikolaus die Kirche ihrer Bestimmung übergeben.

Nun werden in der Kirche auch regelmäßig Gottesdienste gefeiert, berichtete der „Pro Oriente“-Informationsdienst am Montag. Am 11. September 2001 wurde die kleine orthodoxe Kirche St. Nicholas beim Terroranschlag auf das World Trade Center beim Einsturz der Zwillingstürme unter den Beton- und Gesteinsmassen begraben.

Direkt neben dem 9/11-Memorial wurde die Kirche in mehrjähriger Bauzeit neu errichtet. Laut Medienberichten kostete der Bau der Kirche in Summe 95 Millionen US-Dollar. Erstmals erstrahlte (von außen) die fast fertige Kirche am Vorabend des 11. September 2021, was damals ein bewegender Beitrag zu den Gedenkfeiern am 20. Jahrestag der 9/11-Anschläge war.

„Liebe, Hoffnung und Zuversicht“

Eine erste Einweihungsfeier gab es im November 2021, als der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. die USA besuchte. Damals war die Kirche im Innenraum aber noch nicht fertiggestellt. Der Patriarch sprach davon, dass mit der Errichtung der Kirche ein starker Kontrapunkt zu den „Werken der Dunkelheit und des Fanatismus“ gesetzt worden sei. Die Kirche stehe für „Liebe, Hoffnung und Zuversicht“. Bei der Weihe („Öffnung der Tore“) am 2. November 2021 überbrachte der Patriarch auch Reliquien des Heiligen Nikolaus.

St. Nicholas Greek Orthodox Kirche am Ground Zero, New York
APA/AP/Seth Wenig
Schon mehrmals eingeweiht: St. Nicholas Greek Orthodox Church

Schließlich fand am diesjährigen amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli die Weihe der fertigen Kirche statt. Die Weihe nahm der griechisch-orthodoxe Erzbischof von Amerika, Elpidophoros (Lambriniadis), vor. Er betonte damals, dass die neue Kirche allen Menschen guten Willens offen stehe. „Dieser Schrein wird ein Ort für alle sein, die auf den heiligen Boden des World Trade Centers kommen, um sich eine Welt der Barmherzigkeit und Versöhnung vorzustellen und auszumalen“, so der Metropolit wörtlich.

Überkonfessioneller Trauerraum

Das neue Gotteshaus wurde nach Plänen des spanisch-schweizerischen Architekten Santiago Calatrava an der Adresse Liberty Street 130 direkt neben dem 9/11-Memorial errichtet. Im zweiten Stockwerk des Kirchengebäudes entstand ein überkonfessioneller Trauerraum.

Zu der Kirche gibt es auch einen Österreich-Bezug: Die Firma „glass-inspiration“ aus Neuhofen an der Krems ist für die gläserne Fassade zuständig. 2.800 spezielle Teile wurden aus Oberösterreich nach New York geliefert und in der US-Metropole montiert.