Islam

Islamische Glaubensgemeinschaft vereinheitlicht Gebetszeiten

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) vereinheitlicht künftig die Gebetszeiten für unter ihrem Dach befindliche Einrichtungen. Das teilte die IGGÖ am Dienstag per Aussendung mit.

Für die Festlegung der Gebetszeiten existierten in der islamischen Welt unterschiedliche Berechnungsmethoden. „Der Islam bietet diesbezüglich eine großzügige Möglichkeit für eine gelebte innermuslimische Vielfalt“, heißt es seitens der Islamischen Glaubensgemeinschaft.

In Zeiten von Internet, unzähligen Gebetszeiten-Apps und sozialen Medien herrsche jedoch „ein Überangebot an unterschiedlichen Kalendern, die teilweise Diskrepanzen bis zu einer Stunde aufweisen“. Das habe in vergangenen Jahren zu einer Verunsicherung innerhalb der muslimischen Communitys bezüglich der „richtigen“ Gebetszeiten geführt, argumentiert die IGGÖ.

„Entschärfung“ von Debatte und „Harmonisierung“

In den vergangenen Monaten habe man daher in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten unterschiedlicher Wissenschaftsbereiche wie der islamischen Theologie, den Islamwissenschaften und der Astronomie aus dem In- und Ausland an einer „Entschärfung dieser Debatte und einer Harmonisierung der Gebetszeitenkalender der sich unter ihrem Dach befindlichen Einrichtungen“ gearbeitet.

Mit Jahresbeginn in Kraft

Der neue Gebetszeitenkalender der IGGÖ soll ab 1. Jänner 2023 gelten. „Wir hoffen, den Musliminnen und Muslimen mit einer Einigung auf eine einheitliche Berechnungsmethode für den österreichischen Kontext eine Erleichterung ihrer religiösen Praxis zu verschaffen und eine gewisse Geschlossenheit innerhalb unserer Gemeinden zu erzielen“, wird IGGÖ-Präsident Ümit Vural zitiert.