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Vatikan soll sich bei Russen entschuldigt haben

Der Vatikan soll sich angeblich für die Worte von Papst Franziskus entschuldigt haben. Dieser hatte kürzlich in einem Interview mit der jesuitischen Zeitschrift „America“ gesagt, dass Tschetschenen und Burjaten die „Grausamsten“ im Krieg gegen die Ukraine seien.

Vatikan-Sprecher Matteo Bruni bestätigte am Donnerstag entsprechende Äußerungen der russischen Außenamtssprecherin Maria Sacharowa. Es habe „diplomatische Kontakte in dieser Richtung“ gegeben, sagte Bruni.

Der Papst hatte in dem Interview Ende November gesagt: „Im Allgemeinen sind die Grausamsten vielleicht jene, die zu Russland gehören, aber nicht der russischen Tradition angehören, wie die Tschetschenen, die Burjaten und so weiter“. Damit zog er sich Russlands Kritik zu.

„Ich habe meine Empörung über solche Unterstellungen zum Ausdruck gebracht und betont, dass nichts den Zusammenhalt und die Einheit des russischen multinationalen Volkes erschüttern kann“, sagte Botschafter Awdeew laut russischer Nachrichtenagentur RIA Novosti.

Sprecherin: „Vorfall geklärt“

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Sacharowa, sagte laut italienischen Medienberichten am Donnerstag, Moskau habe eine Erklärung des Heiligen Stuhls erhalten, in der sich das vatikanische Staatssekretariat „bei der russischen Seite“ für die Äußerungen des Papstes entschuldigt. „Der Heilige Stuhl hat tiefen Respekt vor allen Völkern Russlands, vor ihrer Würde, ihrem Glauben und ihrer Kultur“, sagte Sacharowa.

„Wir glauben, dass dieser Vorfall geklärt ist, und freuen uns auf eine weitere konstruktive Zusammenarbeit mit dem Vatikan“, fügte die Sprecherin hinzu. Moskau hatte gegen die Aussagen von Papst Franziskus heftig protestiert. Der russische Vatikan-Botschafter Alexander Awdeew, hatte die „Empörung“ der russischen Regierung wegen der Worte des Papstes ausgedrückt.