Paris

„Aufstachelung zum Hass“: Moschee klagt Houellebecq

Die Große Pariser Moschee sieht in Äußerungen Michel Houellebecqs „Aufstachelung zum Hass“ und klagt den Autor. Er sprach in einem Interview mit dem Philosophen Michel Onfray von gewalttätigen Widerstandskämpfen, sollten Gebiete in Frankreich unter islamische Kontrolle kommen.

In dem Interview, das in „Front Populaire“ erschien, sagte Houellebecq, wie die Tageszeitung „Die Presse“ am Donnerstag berichtete. „Es wird Attentate und Schießereien in den Moscheen geben, in den von Muslimen besuchten Cafes, kurz, umgekehrte Bataclans.“

Houellebecq, der bereits zuvor mit anti-muslimischer Haltung aufgefallen ist, in seinem Roman „Unterwerfung“ etwa über islamische Machtübernahme in Frankreich geschrieben hatte, spielte damit auf den Terroranschlag des Islamischer Staats während eines Konzerts im Jahr 2015 an.

Autor Michel Houellebecq
APA/AFP/Eduardo Munoz Alvarez
Michel Houellebecq

„Verblüffende Brutalität“

Der Wunsch der eingesessenen Bevölkerung sei nicht, „dass die Muslime sich assimilieren, sondern dass sie aufhören, zu stehlen und gewalttätig zu sein“, behauptete der französische Schriftsteller weiters.

Frankreich befinde sich zu sehr im Schlepptau der USA: „Unsere einzige Überlebenschance wäre, dass der weiße Suprematismus in den USA ,trendy’ wird“, zitiert „Die Presse“. Chems-eddine Mohamed Hafiz, Rektor der Großen Pariser Moschee, sieht darin „verblüffende Brutalität“. Auf Twitter gab die Moschee nun bekannt, den Autor geklagt zu haben.