Rom

Papst traf Religionsvertreter aus Ukraine

Papst Franziskus ist am Mittwoch mit religiösen Vertretern aus der Ukraine zusammengetroffen. Katholische Bischöfe sowie der orthodoxe Metropolit Epiphanij sind derzeit zusammen mit weiteren Vertretern von Christen, Juden und Muslimen in Rom.

Darunter waren auch der griechisch-katholische Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, der römisch-katholische Erzbischof von Lwiw (Lemberg), Mieczyslaw Mokrzycki, und das Oberhaupt der eigenständigen Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU), Metropolit Epiphanij.

Wie Vatican News berichtet, versicherte der Papst die Religionsvertreter bei der Begegnung im Vatikan seiner Nähe: „Habt keinen Zweifel. Ich trage euch in meinem Herzen und bitte Gott, sich dieses mutigen Volkes zu erbarmen.“ Er stehe in regelmäßigem Kontakt mit Abgesandten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und weiteren Vertretern der Politik.

Pan-Ukrainischer Rat tagt in Rom

Von Dienstag bis Donnerstag tagt in Rom der Pan-Ukrainische Rat der Kirchen und religiösen Organisationen. Dazu sind Vertreter der katholischen, der ukrainisch-orthodoxen, der armenisch-apostolischen und der lutherischen Kirche angereist; ebenso wie Vertreter der jüdischen und der muslimischen Gemeinschaft.

Ihnen erklärte der Papst: „Ich bin mit euch, wenn es darum geht, die Rechte der Gläubigen aller Religionsgemeinschaften zu verteidigen, insbesondere derer, die unter Missbrauch und Verfolgung leiden.“ Es gebe keine jüdische, christliche, orthodoxe, katholische oder muslimische Ukraine. Es gebe nur eine Ukraine; „eine ‚Mutter‘, die darunter leidet, die Brutalität zu sehen, die ihren Kindern seit etwa einem Jahr angetan wird“.

Der Papst lobte den ukrainischen Rat für seine Initiativen der vergangenen Monate als ein „konkretes Zeugnis des Friedens in einem Land, das unter Krieg leidet“. Er werde weiter für sie und die Ukraine beten.

Alte Sympathie

Im Rahmen der Begegnung berichtete der Papst von seiner besonderen Sympathie für die Ukraine, die auch in einem Ereignis in seiner Kindheit fußt. In seiner Heimatstadt Buenos Aires in Argentinien habe er damals einen ukrainischen Priester namens Pater Stefan Czmil kennengelernt, erzählte Franziskus. Gemeinsam mit ihm lernte der zukünftige Papst nach eigenen Worten, die Messe auf Ukrainisch zu feiern: „Ich war elf Jahre alt, und von diesem Moment an wuchs meine Sympathie für die Ukraine. Es ist eine alte Sympathie, die gewachsen ist.“ Das bringe ihn nun den Ukrainern näher.

Metropolit: „Wunsch nach Sieg und gerechtem Frieden“

Bereits am Dienstag hatte sich die Delegation aus der Ukraine mit mehreren Kurienspitzen, darunter dem im Vatikan für interreligiösen Dialog zuständigen Kardinal Miguel Angel Ayuso Guixot getroffen. Der orthodoxe Metropolit Epiphanij hatte im Vorfeld auf Twitter geschrieben, er reise in den Vatikan, „um über die russische Aggression und unseren Wunsch nach Sieg und gerechten Frieden zu berichten“. Er sei dankbar für die Gebete und humanitäre Hilfe und hoffe auf eine stärkere Zusammenarbeit.

Am Mittwochabend werden die Vertreter des Gesamtukrainischen Rates der Kirchen und Religionsgemeinschaften in Rom auch an einer ökumenischen Vesper zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen teilnehmen.