Inland

Chalupka: Kindern „Schutz ihrer Würde“ ermöglichen

Alle jungen Menschen steht der Schutz ihrer Würde zu, „egal, woher ihre Eltern gekommen sind“. Das hat der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka in einem aktuellen Beitrag auf der Webseite der evangelischen Kirche in Österreich eingemahnt.

Der Bischof sprach darin die Aussage des niederösterreichischen FPÖ-Landesrats Gottfried Waldhäusl an, der Wiener Schülerinnen und Schülern mit familiären Wurzeln im Ausland in einer TV-Sendung quasi ihr Existenzrecht in der Bundeshauptstadt absprach.

Chalupka sei sich nicht sicher, ob ihn mehr die Aussage des Politikers oder die Antwort der Schülerin erschrecke, die darauf gefasst mit „Solche Aussagen sind wir gewohnt“ antwortete. „Müssen Jugendliche, die hier aufgewachsen sind und sich auf die Matura vorbereiten, es wirklich gewohnt werden, rassistisch beleidigt und gedemütigt zu werden?“, so der Bischof.

Entgleisungen nicht hinnehmen

„Müssen wir alle, die wir dieses Land lieben, es gewohnt werden, dass Politiker, die Gesetze unseres Landes nicht respektieren, die Menschenrechte infrage stellen und sie, wie in diesem Fall, mit Füßen treten?“, schreibt der Bischof.

Michael Chalupka, evangelisch-lutherischer Bischof
APA/Georg Hochmuth
Bischof Chalukpa: „Die Jugend ist unsere Zukunft.“

Als Bürgerinnen und Bürger dürfe man solche Entgleisungen nicht hinnehmen, schrieb Chalupka. „Die Jugend ist unsere Zukunft, das ist keine hohle Phrase oder Beschwörungsformel für Sonntagsreden. Dieser Satz ist einfach wahr.“ Besonders Christinnen und Christen müssten dem entgegenstehen, so habe der Apostel Paulus an die Gemeinde in Galatien geschrieben: „Jetzt ist es nicht mehr wichtig, ob ihr Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, Männer oder Frauen seid: In Jesus Christus seid ihr alle eins.“

Man könne aber auch einfach mit der Sprache der Menschenrechte argumentieren: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren, daran müssen wir uns gewöhnen“, betonte der Bischof.