Los Angeles

Verdächtiger für Mord an US-Weihbischof verhaftet

Im Fall des erschossenen kalifornischen Weihbischofs David O’Connell hat die US-Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Hinweise aus der Bevölkerung hätten zur Verhaftung eines 65-jährigen Mannes geführt, gab die zuständige Polizeibehörde am Montagnachmittag (Ortszeit) in Los Angeles bekannt.

Den Angaben zufolge handelt es sich um den Ehemann einer Frau, die als Haushälterin für den Weihbischof arbeitete. O’Connell war am Wochenende in seinem Wohnhaus nahe Los Angeles mit einer Schusswunde im Oberkörper tot aufgefunden worden.

Angaben zum möglichen Motiv der Tat machte die Polizei bisher nicht. Die Ermittler hätten von einem Informanten Hinweis erhalten, dass sich der nun Festgenommene nach Bekanntwerden des Todes des Weihbischofs „seltsam verhielt und O’Connell beschuldigte, ihm Geld zu schulden“, berichtete Robert Luna von der zuständigen Bezirkspolizeibehörde von Los Angeles laut „LA Times“. Auf Aufnahmen eines Überwachungsvideos soll das Auto des mutmaßlichen Täters in der Einfahrt von O’Connells Haus in der Gemeinde Hacienda Heights zum Tatzeitpunkt zu sehen sein.

O’Connell „Mann des Friedens“

Im Haus des Verdächtigen wurden mehrere Schusswaffen gefunden, die nun kriminaltechnisch untersucht werden. „Unsere Untersuchung geht weiter, um ein besseres Bild davon zu bekommen, was hier passiert ist“, sagte Luna.

Im Fall des erschossenen kalifornischen Weihbischofs David O’Connell hat die US-Polizei einen Verdächtigen festgenommen.

An der Pressekonferenz nahm auch der Erzbischof von Los Angeles, Jose Gomez, teil. Sichtlich erschüttert und mit Tränen kämpfend, dankte er den Ermittlungsbehörden für ihre bisherige Arbeit und würdigte den getöteten Weihbischof O’Connell: „Jeden Tag bemühte er sich, den Armen, den Obdachlosen, den Einwanderern und all jenen, die am Rande der Gesellschaft leben, Mitgefühl zu zeigen. Er war ein guter Priester und ein guter Bischof und ein Mann des Friedens.“ Erneut rief Gomez zum Gebet für „Bischof Dave und seine Familie“ auf. „Es ist ein trauriger und schmerzhafter Moment für uns alle“, so der Erzbischof.

Diakon wählte Notruf

Die Ermittler teilten laut US-Medienberichten weiter mit, dass am Samstag um 12.57 Uhr ein medizinischer Notruf bei der zuständigen Rettungsleitstelle eingegangen sein. Der Notruf kam vom Diakon einer Kirchengemeinde in Hacienda Heights, der sich gewundert hatte, warum der Weihbischof nicht zu einem vereinbarten Termin erschienen war.

Er fuhr zum nahe gelegenen Wohnhaus O’Connells und alarmierte Polizei und Notarzt. Der mit einer Schusswunde aufgefundene Weihbischof wurde laut Behördenangaben noch am Tatort für tot erklärt.

45 Jahre in LA tätig

O’Connell stammte aus dem irischen Cork und wirkte seit 45 Jahren in der Erzdiözese Los Angeles, seit 2015 als Weihbischof. Der gewaltsame Tod des beliebten Geistlichen hatte Bestürzung in den USA und seiner irischen Heimat ausgelöst. Für sein soziales Engagement genoss O’Connell Wertschätzung in Politik und Gesellschaft.

Mehrere Jahre wirkte er im Armenviertel „South Central“ von Los Angeles als Seelsorger für Schwarze und Latinos und befasste sich besonders mit Einwanderungsthemen. Unter anderem war er Vorsitzender einer Organisation, die aus Mittelamerika eingewanderten Kindern und Familien hilft.