Wirtschaft

Aus für billiges Wohnen von Kardinälen im Vatikan

Künftig können Kardinäle und hochrangige Kurienmitarbeiter nicht mehr kostenfrei oder besonders günstig Immobilien mieten und nutzen, die dem Heiligen Stuhl gehören. Das ordnete Papst Franziskus nun an.

Wie das offizielle Nachrichtenportal Vatican News am Mittwoch berichtete, zielt der Beschluss insbesondere auf Kardinäle, Leiter der Dikasterien sowie Sekretäre und Verwalter ab. Bisher war es Geistlichen in hohen Positionen gestattet, billig oder gar gratis in vatikaneigenen Wohnungen innerhalb der Mauern des Kirchenstaates oder außerhalb dieser in Rom zu wohnen. Von nun an müssen die gleichen Preise erhoben werden wie für Personen ohne Ämter beim Heiligen Stuhl.

Die Maßnahme ist eine Reaktion auf die zunehmend schwierige wirtschaftliche Lage des Vatikans. Alle müssten ein „außerordentliches Opfer bringen, um mehr Mittel für die Mission des Heiligen Stuhls bereitzustellen“, zitierte Vatican News aus dem Beschluss. Man wolle die Einnahmen nun durch höhere Mieten der eigenen Immobilien steigern. Aktuelle Mietverträge behielten aber bis zum Ende ihrer Laufzeit die derzeitigen Konditionen.

Soldaten der Schweizergarde vor einem Gebäude im Vatikan
APA/AFP/Ludovic Marin
Sparkurs im Vatikan: Künftig können Kardinäle und hochrangige Kurienmitarbeiter nicht mehr kostenfrei oder besonders günstig Immobilien mieten und nutzen, die dem Heiligen Stuhl gehören.

Sparkurs seit zwei Jahren

Bereits vor knapp zwei Jahren hatte der Papst Sparmaßnahmen beim Heiligen Stuhl eingeleitet. Wegen schon damals massiver finanzieller Schwierigkeiten, unter anderem durch die Coronavirus-Pandemie, hatte Franziskus die Gehälter hoher Geistlicher gekürzt. Betroffen waren auch damals vornehmlich Kirchenmänner wie Kardinäle, Kurienchefs, Sekretäre der Dikasterien sowie Priester und Ordensleute.