Die altkatholische Kirche enstand aus dem Widerstand gegen das Erste Vatikanische Konzil 1871 und Gegend das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes. Die altkatholische Kirche ist von der römisch-katholischen Kirche unabhängig, steht jedoch in katholischer Tradition. Frauen können seit 1995 zur Diakonin, Priesterin und Bischöfin gewählt werden und sind Männern in den Ämtern gleichgestellt. Zudem bilden Laien und Geistliche gemeinsam die Synoden.
- Mitglieder: ca. 9.000
- Anerkannt seit: 1877
- Gemeinden: 12
- Gotteshäuser: Kirchen (12)
- Höchster Feiertag: Ostersonntag
Zentrale Glaubensinhalte
Altkatholikinnen und Altkatholiken glauben, wie das in allen christlichen Kirchen der Fall ist, an die Heilige Schrift, die Bibel, und den auferstandenen Jesus Christus, und sie feiern sieben Sakramente. Diesen Glauben bringen sie in einer katholischen Form zum Ausdruck, und auch die Eucharistiefeier, also das Abendmahl, ist im Glauben und in der Gestaltung katholisch.
Die altkatholische Kirche kann in gewisser Weise als liberale Variante der römisch-katholischen Kirche verstanden werden. Ein Spezifikum der Religionsgemeinschaft besteht darin, dass es für Geistliche keinen Pflichtzölibat mehr gibt. Die altkatholische Kirche gestattet ihren Mitgliedern auch die mehrmalige kirchliche Trauung. Gleichgeschlechtlich Liebende, aber auch alle Gläubigen, die sich nicht für das Sakrament der Trauung entscheiden, können eine „Segensfeier für Paare“ erhalten, die von einem oder einer altkatholischen Geistlichen geleitet wird.