Israel

Europäische Juden rufen Israels Parteien zu Mäßigung auf

Im innerisraelischen Streit um den Justizumbau des Landes haben der Europäische Jüdische Kongress und die Konferenz Europäischer Rabbiner zu Verständigung aufgerufen.

Alle Parteien sollten den Dialog und einen Kompromiss suchen, um einen Konsens zu erreichen, erklärten die Leiter der beiden Organisationen, Ariel Muzicant und Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, am Dienstag laut Kathpress in Brüssel.

Der Dachverband europäischer jüdischer Gemeinschaften und die Rabbinerkonferenz warnten auch, der Iran und die islamistische Terrormiliz Hisbollah könnten die Feindseligkeit innerhalb Israels ausnutzen. Politische Führer auf allen Seiten des politischen Spektrums müssten ihre Rhetorik mäßigen und nach dem suchen, was sie verbinde.

„Tag des Gebets und der Besinnung“ ausgerufen

„Im Namen von 42 Gemeinden, die zwei Millionen Juden in Europa vertreten, können wir nicht schweigen, wenn unsere gemeinsame Zukunft auf dem Spiel steht“, schrieben Muzicant und Goldschmidt. Für Mittwoch riefen sie einen „Tag des Gebets und der Besinnung“ aus.

Der Österreicher Muzicant ist Interimspräsident des Europäischen Jüdischen Kongresses, Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses und war von 1998 bis 2012 Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien. Goldschmidt war bis im Vorjahr Oberrabbiner in Moskau und lebt nun in Israel, hält sich jedoch derzeit ebenfalls in Wien auf, wo er ein Treffen der Ehefrauen orthodoxer Rabbiner (European Rebbetzin Convention) begleitet. Dabei war er am Dienstag auch von Kardinal Christoph Schönborn zu einem Gespräch empfangen worden.